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Krypto-Investoren nutzen nach Crash Aktienmärkte zur Orientierung

Ist der Ausverkauf am Markt für Digitalwährungen überstanden? Nachdem die jüngsten Verwerfungen Ängste ausgelöst hatten, schauen Krypto-Anleger inzwischen wieder verstärkt auf die Aktienbörsen als Gradmesser für die Stimmung am Markt. Das hat Auswirkungen auf die Korrelation.

© Igor Faun / stock.adobe.com

Kryptowährungen und andere vergleichbare Investments wurden jahrelang als "Hedge" gegenüber klassischen Anlagesegmenten wie Aktien gepriesen. Das hat sich zumindest bislang nicht bewahrheitet, wie der gleichzeitige Kursverfall von Bitcoin & Co und Aktien gezeigt hat. Nun könnte der Wind drehen. Denn in den vergangenen Wochen haben die meisten Aktien zugelegt - genau wie Bitcoin: Auf Monatssicht hat die größte Kryptowährung 15 Prozent an Wert gewonnen. Der 90-Tage-Korrelationskoeffizient zwischen Bitcoin und dem S&P 500 Index liegt mit rund 0,65 inzwischen so hoch wie nur selten in den letzten zwölf Jahren. Zur Erinnerung: Ein Koeffizient von 1 bedeutet eine parallele Bewegung, ein Wert von minus 1 eine gegenläufige Entwicklung. Über diese Entwicklung berichtet Bloomberg. Interesasnt für Profianleger: Falls die Korrelation weiterhin in diesem Bereich bleibt, könnten Kryptoanlagen aus Diversifikationsgesichtspunkten uninteressant werden.

Bei fallenden Kursen steigt die Korrelation - ein Argument gegen Bitcoin

Warten auf den Tiefpunkt
Kryptowährungen sind bereit für eine Outperformance, “wenn Aktien ihren Tiefpunkt erreicht haben”, erklärt Mike McGlone, Analyst bei Bloomberg Intelligence. “Es gibt nur wenige stärkere Kräfte an den Märkten, als wenn die Aktienbörsen mit hoher Geschwindigkeit fallen, wie in der ersten Jahreshälfte. Kryptowährungen sind Teil dieser Ebbe.”

Im Gleichklang entwickeln sich Aktien und Kryptowährungen schon das ganze Jahr. Triebfeder ist die falkenhafte Politik der US-Notenbank, welche die höchste Inflation seit vierzig Jahren eindämmen will. Damit bescherte sie 2022 allen Arten von Vermögenswerten eine unruhige Entwicklung.

Die Luft scheint draußen zu sein
Laut Analysehaus Glassnode signalisiert die Aktivität bei Bitcoin wenig Nachfrage neuer Anleger. Die Zahl der aktiven Bitcoin-Adressen sinke. Als stabile Basis blieben derzeit nur Händler und Investoren mit höherer Überzeugung.

Nun stelle sich laut Glassnode die Frage, ob die jüngste Erholung eine Bärenmarkt-Rally sei oder sich ein nachhaltiger Bullentrend abzeichne. Mit einer Erholung sei zu rechnen, wenn die Blockchain-Transaktionskosten wieder zulegten. Bislang befänden sie sich im Bärenmarkt.

Bärenmarkt-Rally oder neue Bullenmarkt?
Der Preis für Bitcoin stieg im Juli um 27 Prozent und zeigte damit die stärkste Performance seit Oktober. Für Ether ging es 70 Prozent aufwärts, so viel wie seit Januar 2021 nicht mehr. Von den Hochs sind die Notierungen freilich noch weit entfernt. Bitcoin bewegt sich um 23.000 Dollar, während im November kurzzeitig fast 69.000 Dollar gezahlt wurden. Bisher konnten noch nicht einmal aufsehenerregende Entwicklungen wie die neue Partnerschaft von Coinbase mit BlackRock der weltgrößten Kryptowährung mehr Aufwind bescheren. (aa)

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