Kreditmärkte senden besorgniserregende Signale
Die Ausweitung der Spreads bei europäischen Credits machen Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, Sorgen.
Auf zunehmende Spannungen an den Kreditmärkten verweist Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen „MyStratWeekly“. Die Spreads europäischer Investment-Grade-Anleihen hätten sich gegenüber Bundesanleihen um mehr als 20 Basispunkte auf 224 Basispunkte ausgeweitet; dies stelle bislang den Rekord für das Jahr 2022 dar.
Etwas abgemildert wurde der Preisrückgang Botte zufolge auf dem Sekundärmarkt für Unternehmensanleihen durch erhöhte Neuemissionsprämien. Bei etwa drei Viertel der Neuemissionen von Nichtfinanz-Unternehmen haben sich die Renditeaufschläge im September verengt. Höhere Renditeaufschläge müssen hingegen im Finanzsektor bezahlt werden, da vor allem die nachrangigen Anleihen von Finanzunternehmen unter dem allgemeinen Ausweitungsdruck leiden.
Einige besorgniserregende Signale kommen auch von den Märkten für Bankkredite und CLO, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa. "Auch der Markt für Hochzinsanleihen hat angesichts der sehr geringen Aktivität auf den Primärmärkten zu kämpfen", merkt Botte abschließend an. (aa)