Kaum konjunkturelle Impulse in der Eurozone
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone für das verarbeitende Gewerbe fällt der vorläufigen Schätzung zufolge im August von 45,8 auf 45,6. Der Index für den Dienstleistungssektor steigt von 51,9 auf 53,3. Der aus beiden zusammengefasste Composite-Index klettert von 50,2 auf 51,1.
"Im ersten Halbjahr ging es mit der Eurozonen-Wirtschaft zumindest moderat voran. Es scheint, die begonnene Erholung verläuft weiterhin schleppend. Klare Signale gehen von den Einkaufsmanagerindizes (PMI) nicht aus. Die Industrie steht immer noch unter Druck, sie leidet unter dem schwachen Welthandel. Gleichzeitig bleiben die hohen Zinsen eine Belastung für das Investitionswachstum", analysiert Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist der VP Bank Gruppe.
Erholung des privaten Konsums? Bitte warten...
Auch aus der vielerorts erwarteten Erholung des privaten Konsums werde zunächst nichts, so Dr. Gitzek weiter. Der Stachel der hohen Teuerungsraten der vergangenen Jahren sitze noch immer tief. Zwar stünden mittlerweile wieder positive Reallohnzuwächse zu Buche, doch in vielen Haushalten klaffe unter Abzug der bezahlten Inflationsausgleichsprämien ein Loch in der Haushaltskasse. Somit werde auch der private Konsum weiterhin stocken.
Südeuropa als Tourismusprofiteur
Die südeuropäischen Länder profitieren derzeit noch von einer gut laufenden Tourismussaison. Doch wenn die Besucherströme abebben, müssen auch entlang des Mittelmeers wieder kleinere Wachstumsbrötchen gebacken werden.
Schwacher Welthandel setzt Deutschland zu
Die deutsche Volkswirtschaft leidet derzeit schwer unter dem schwachen Welthandel und den protektionistischen Tendenzen. Darüber hinaus fehlen in der größten Volkswirtschaft der Eurozone binnenwirtschaftliche Impulse. "Das Wachstum in der Eurozone wird deshalb vermutlich im zweiten Halbjahr weiterhin schleppend verlaufen" ist Dr. Gitzel überzeugt. (kb)