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Kann der nordische Anleihemarkt die Inflationssorgen abmildern helfen?

Investoren sind über das Aufkeimen von Inflation zu Recht beunruhigt. Der nordische Bondmarkt, auf dem Evli Asset Management als Spezialist unterwegs ist, könnte eine Lösung darstellen.

Petter von Bonsdorff, Head of International Business Development für Evli Fonds  
Petter von Bonsdorff, Head of International Business Development für Evli Fonds  © EVLI Asset Management

Das große Thema in den letzten zwölf Monaten sei die Suche nach Rendite gewesen, sagt Senior Portfolio Manager Peter Lindahl: “In diesem Umfeld steigender Zinsen begannen Investoren, nach einer besseren Rendite im Fixed Income-Bereich oder auch bei alternativen Renditequellen zu suchen." Evli AM habe Fixed Income-Produkte mit kürzerer Duration, die eine leicht höhere Rendite bieten könnten. Sein Haus suche auch mehr nach variabel verzinslichen Anleihen. Investoren, die auf der Renditekurve weiter hinaus wollten, gebe es High Yields und Emerging Markets Debt, so Lindahl weiter. In seinen Asset Allocation-Überlegungen habe Evli eine klare Veränderung in Richtung Real Assets und Alternative Assets vorgenommen, denn die Kunden des Hauses wünschten langfristigen Schutz vor steigender Inflation.

Nordic Private Debt Markt
Neben den qualitativ hochwertigen Low-Duration-Anleihen gibt es noch den nordischen Markt für Privatkredite in einem Umfeld guter Makro-Daten und mit Qualitätsattributen versehen. Bald will Evli hier Investment-Opportunitäten in seiner neuen Leveraged Loans-Assetklasse anbieten.

Überraschender Trend
Lindahl: "Den Inflationstrend sehen wir mehr als amerikanisches denn als europäisches Problem, doch es könnte zu Spill-Over-Effekten kommen,wenn die US-Inflation auf ein Niveau von drei bis vier Prozent in den kommenden zwei Jahren steigt." Der Corporate Bond-Markt sei durch die noch immer stattfindenden Zentralbankkäufe gut unterstützt. Überraschend sei gewesen, dass sich der Staatsanleihenmarkt so lange so gut gehalten habe. Der nordische Anleihenmarkt stehe bereit, wenn die Unterstützung für die anderen Märkte nachlasse. Dieser sei, wirtschaftlich gesehen, globaler ausgerichtet als im restlichen Europa mit mehr Exposure zu den Volkswirtschaften in Asien und den USA.

Wie ein Kanarienvogel in der Kohlenmine
Infolge seiner stark auf Öl ausgerichteten Wirtschaft sei Norwegen empfindlicher in Bezug auf globale wirtschaftliche Schwankungen und habe quasi die Rolle eines Kanarienvogels in der Kohlenmine inne. Lindbergh dazu: "Wir müssen in unserer Geldpolitik schneller als Schweden, Dänemark und Finnland sein, für die mehr der geldpolitische Ausblick der Eurozone zählt. Bei uns in Norwegen gibt es mehr Zyklizität als in Schweden und Finnland, die das Wachstum steigern kann."

Starke internationale Unterstützung
Der nordische Bondmarkt sei noch immer ein lokaler Markt, speziell bei den nicht gerateten Emissionen. Es gebe einige spezfisiche Eigenarten, wie der Markt hier funktioniere, ab er auch eine Menge an Internationalisierung innerhalb der nordischen Staaten, sagt Petter von Bonsdorff, Head of International Business Development für Evlis Fonds. Die oft zitierte relative Widerstandsfähigkeit der nordischen Bondmärkte habe mit dem bemerkenswert hohen BIP pro Kopf der Region zu tun, Flucht in Cash komme selten vor. Dazu kommt, dass der Markt einige der am nachhaltigsten operierenden Firmen bereithält. Das gelte auch für das Asset Management, wo ES-Integration, verbunden mit lokalem Wissen, nichts Neues sei. Auch sei der Impact der EZB gering. Viel "Hot Money" finde den Weg in nordische Anleihen nicht, da es viele nicht geratete Emissionen gebe.

Gute Rahmenbedingungen
Allgemein kann man sagen, dass das Exposure norwegischer Emittenten zu den Wachstumsregionen in der Welt höher ist und jenes zu den wachstumsschwachen und stark verschuldeten südeuropäischen Volkswirtschaften geringer ausfällt. Dazu kommt noch der starke Warenaustausch innerhalb der starken Region selbst. Dazu kommt noch das gut abgesicherte Pensionssystem und die sozialen Netzte, woraus ein signifikanter Unterschied im Investmentverhalten etwa im Verhältnis zu Südeuropa erwächst sagt von Bonsdorff. (kb)

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