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Jupiter: Ob sich eine Krise wie 2008 dieses Jahr wiederholen könnte

Ein Fondsmanager des britischen Vermögensverwalters Jupiter Asset Management geht der Frage nach, ob die derzeitigen Risiken das Potenzial haben, eine größere Finanzkrise auszulösen.

Mark Nash, Jupiter Asset Management

 
Mark Nash, Jupiter Asset Management

 © Jupiter Asset Management

Ein schwaches Wachstum, hohe Zinsen und ein Übermaß an Schulden sind laut Mark Nash, Investment Manager, Fixed Income - Absolute Return bei Jupiter Asset Management, ein gefährlicher Mix, der Unfälle zur Folge haben kann. Die andauernden Turbulenzen im Bankensektor sind nur ein Beispiel dafür.

"Wir behalten auch den Gewerbeimmobiliensektor genau im Auge, um etwaige Krisensignale frühzeitig zu erkennen. Wir glauben, dass dieses unsichere Umfeld anhalten und zu einer erhöhten Volatilität des Wachstums und der Finanzmärkte führen wird", betont Nash.

Ansteckungsrisiko
Trotzdem rechnet Nash nicht mit einer Neuauflage der Situation von 2008, da sich die Risiken in Grenzen zu halten scheinen. Es werde Problembereiche geben, die im Blick behalten werden sollten. Auch mit Ereignisrisiken und Zahlungsausfällen muss gerechnet werden.

Nash erwartet jedoch, dass es sich um Einzelfälle handeln wird. Das mache eine sorgfältige Titelauswahl noch wichtiger und bedeutet, dass Zombie-Unternehmen vom Markt verschwinden dürften.

Verschiebungen am Rentenmarkt
Die bonitätsstärksten europäischen Staatsanleihen haben sich seit November schlechter entwickelt als US-Treasuries, und dieser Trend scheint sich fortzusetzen, da die anhaltenden Sorgen über den US-Bankensektor die Zinssenkungen der Fed beschleunigen und die Zinskurven steiler werden lassen könnten, hält Nash des Weiteren fest.

Der Rückgang der Aktienkurse regionaler Banken sowie der massive Abzug von Einlagen und ihre Wiederanlage in Geldmarktfonds oder bei Großbanken sind laut Nash ein Warnsignal.

"In Europa könnten die Zinsen am kurzen Ende der Kurve noch weiter steigen: Der Markt hat weitere Zinserhöhungen von mindestens 75 Basispunkten eingepreist. Daher glauben wir, dass US-Anlagen in den nächsten Monaten erheblich attraktiver sein werden als europäische Investments", erklärt Nash abschließend. (aa)

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