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Jupiter-Manager Bezalel: Stagflation kann Bondanleger kaum schrecken

Die hohe Inflation bei nachlassendem Wirtschaftswachstum muss Rentenanlegern keine Sorgen bereiten, sagt Ariel Bezalel von Jupiter Asset Management. Er geht davon aus, dass es sich dabei um ein vorübergehendes Phänomen handelt.

Jupiter-AM-Starmanager Ariel Bezalel
Jupiter-AM-Starmanager Ariel Bezalel© Jupiter AM

Anleiheinvestoren stehen vor vielen Herausforderungen. Ein Stagflationsszenario gehört nicht dazu, sagt Ariel Bezalel, strategischer Leiter des Anleihebereichs bei Jupiter Asset Management (Jupiter AM). "Ich halte die Stagflation für ein kurzfristiges Risiko, aber nicht für einen langfristigen Sorgenfaktor für Anleger", sagt er. "Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Inflation nur vorübergehend erhöht ist und wieder sinken wird, wenn die Lieferkettenunterbrechungen behoben sind und das Angebot wieder mit der Nachfrage gleichziehen kann."

Zwar halten sich die Preissteigerungen bislang hartnäckiger als gedacht. Die Auswirkungen der Globalisierung wie etwa die Deckelung des Lohnwachstums durch Produktionsverlagerungen in ärmere Länder wirken allerdings weiterhin eher deflationär, argumentiert Bezalel. Die Pandemie hat einige dieser Trends unterbrochen. "Ich halte dies aber für eine vorübergehende Entwicklung", stellt der Anlageprofi klar.

Einstiegschancen im Hochzinssegment
Investoren an den Anleihemärkten halten die hohe Inflation offenbar ebenfalls für ein vorübergehendes Phänomen. Am kurzen Ende der Laufzeit liegen die Breakeven-Raten jedenfalls bei gerade einmal 2,3 Prozent. "Dieser Wert könnte sinken, wenn der Inflationsdruck weiter nachlässt", sagt der Jupiter-AM-Experte. Die Kurse von US-Anleihen dürften dann steigen. "Daher sieht das wirtschaftliche Umfeld für Anleiheinvestoren günstig aus", präzisiert Bezalel.

Auf der Suche nach auskömmlichen Erträgen fließt zudem viel Geld in Unternehmensanleihen. "Die Unternehmen sind dank großzügiger staatlicher Unterstützung in den westlichen Staaten im Vergleich zu ihren Konkurrenten in den Schwellenmärkten ziemlich gut aufgestellt", sagt der Anlageprofi. "Das stimmt mich zuversichtlich, dass die Ausfallraten noch einige Zeit sehr niedrig bleiben werden." Das eröffne Einstiegsmöglichkeiten im Hochzinsbereich. (fp)

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