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JPMorgan sieht bei Bitcoin mehr Ab- als Aufwärtspotenzial

Der Kurs der führenden Digitalwährung ist im Mai eingebrochen. JPMorgan-Analysten erwarten, dass es noch weiter bergab gehen könnte.

© kaz00 / stock.adobe.com

Bitcoin-Anleger blicken auf turbulente Monate zurück: Der Kurs der Kryptowährung erlebte Anfang des Jahres eine rasante Rally und konnte im April auf ein Rekordhoch von rund 64.800 US-Dollar klettern. Im Mai folgte dann eine nicht weniger temporeiche Talfahrt, die den Bitcoin-Preis wieder halbierte. Inzwischen hat der Kurs wieder einen Schlenker nach oben gemacht. Dennoch könnte sich der Bärenmarkt schon bald fortsetzen, erwarten Analysten des US-Vermögensverwalters JPMorgan. Als Indiz sehen die Experten vor allem den Future-Markt: Der Bitcoin-Preis ist dort derzeit niedriger als der aktuelle Kassapreis, was für die Kryptowährung ungewöhnlich ist, berichtet "Finanzen.net".

Derzeit liegt der Bitcoin-Kurs bei rund 38.600 US-Dollar. Oft hing das Auf und Ab der Kryptowährung in diesem Jahr mit Tweets und Entscheidungen des Tesla-Chefs Elon Musk zusammen: Als er den Bitcoin als Bezahlmittel für Tesla strich, folgte der Kursabsturz. Als er twitterte, er könne sich unter umweltfreundlicheren Bedingungen eine Wiedereinführung der Kryptowährung als Bezahlmethode vorstellen, gab das dem Kurs wieder leichten Auftrieb.

Lehren aus der Vergangenheit
Die jüngste Erholung lässt die JPMorgan-Analysten allerdings unbeeindruckt. So deutet die niedrige Bewertung des Bitcoins auf dem Future-Markt aus Sicht der Profis auf eine schwindende Nachfrage großer, institutioneller Investoren hin. Diese seien häufig in Future-Kontrakten investiert. Im Jahr 2018 hat es bereits eine ähnliche Situation gegeben: Der Bitcoin-Kurs brach um 75 Prozent ein, nachdem er im Jahr zuvor eine Rally hingelegt hatte. Auch damals lagen die Futures-Kontrakte unter dem damaligen Bitcoin-Kurs.

Als weitere Größe ziehen die JPMorgan-Analysten den Marktanteil des Bitcoins am gesamten Krypto-Marktwert heran. Dieser lag zu Jahresbeginn noch bei 70 Prozent, ist aber inzwischen auf 42 Prozent geschrumpft. Sein Anteil müsse den Experten zufolge wieder auf 50 Prozent klettern, um das Bärenmarkt-Szenario unwahrscheinlicher werden zu lassen. (fp)

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