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Jeff Gundlach sieht neue Aktientiefs und 10-Billionen-Dollar-Stimulus

Mit der Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung werden die Tiefs des S&P 500 Index aus dem März in diesem Monat wahrscheinlich unterschritten. Diese Einschätzung vertritt Star-Fondsmanager Jeffrey Gundlach. Die jüngsten Hochs dürften seiner Ansicht nach lange nicht mehr erreicht werden.

DoubleLine-Gründerund CEO Jeff Gundlach ist pessimistisch.
DoubleLine-Gründerund CEO Jeff Gundlach ist pessimistisch.© Tim Zeilner

“Ich denke, wir werden auch im April etwas haben, das wieder dieses Gefühl von Panik aufkommen lässt”, erklärte der CEO und Investmentchef von DoubleLine Capital am Dienstag in einem Webcast zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Märkte und Konjunktur. Der S&P 500 ist im März um 12,51 Prozent abgesackt und hat sich damit so schwach entwickelt wie seit Oktober 2008 nicht mehr. Mit dem Kursrutsch kam ein in der Länge beispielloser Bullenmarkt zu Ende.

Gleiches Schicksal für den SPX wie für Nikkei & Co?
Börsenindizes in Japan, Europa und Schwellenländern hatten allerdings auch im gerade kollabierten Bullenmarkt nicht mehr die Hochs erreicht, auf die sie mehr als ein Jahrzehnt zuvor geklettert waren. Gundlach geht davon aus, dass den US-Aktienmarkt das gleiche Schicksal erwartet. “Er wird lange Zeit nicht mehr dahin kommen, wo er einmal war”, sagte Gundlach, und fügte hinzu: “Besonders auf realer Basis.”

Prognosen vielfach zu optimistisch
Die Prognosen großer US-Banken, dass sich die amerikanische Konjunktur schnell von der kommenden Rezession erholen werde, seien zu optimistisch. Die gegenwärtige gesamtwirtschaftliche Lage erinnere an eine “Depression”. Das Gesamtvolumen der US-Konjunkturhilfen und der geldpolitischen Stützungsmaßnahmen dürfte zehn Billionen US-Dollar erreichen, erwartet Gundlach. Die Arbeitslosenquote in den USA werde auf zehn Prozent anziehen, der US-Dollar mit der ausufernden Staatsverschuldung im Rücken an Wert einbüßen.

Wie ergeht es Jeff Gundlachs Flagschifffonds?
Gundlachs 51 Milliarden US-Dollar schwerer DoubleLine Total Return Bond Fund hat in diesem Jahr per Mittwoch um 0,75 Prozent nachgegeben. Damit liegt er im 32. Perzentil der Bloomberg-Vergleichsgruppe. Auf Fünfjahres-Sicht kam der auf den Hypothekenbereich fokussierte Fonds auf einen durchschnittlichen Jahresertrag von 2,67 Prozent. Diese Leistung entspricht dem 71. Perzentil der Peer Group. (kb)

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