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Japans Exportwirtschaft ist der Schlüssel zu mehr (Lohn)-Wachstum

Lohnwachstum und Preisentwicklung in Japan stagnieren seit langem. Kann ein florierender Exportsektor hier Abhilfe schaffen? Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko Asset Management sieht gute Ansätze dafür.

Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko AM
Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko AM© Nikko AM

Warum die Löhne in Japan stagnieren? Nun,. ein wichtiger Faktor war die globale Finanzkrise vor inzwischen über zehn Jahren. Danach sahen sich viele japanische Firmen mit rückläufigen Umsätzen konfrontiert und entschieden sich für Lohn- und Bonikürzungen. Dies zog man der Entlassung von Mitarbeitern vor, da man sich der Praxis einer lebenslangen Beschäftigung verpflichtet sah. Die Aufrechterhaltung des Personalbestands, häufig durch Ersetzen höher dotierter Vollzeit- durch Teilzeitverträge, führte zu Überkapazitäten. Die Produktivität sank.

Premierminister Kishida fordert Lohnsteigerungen
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Premierminister Fumio Kishida Lohnerhöhungen gefordert hat, um einen Wachstumszyklus in Gang zu setzen. Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko Asset Management, ssagt dazu: "Trotz bester Absichten hat es die Regierung jedoch versäumt, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen. Wenn es Japan mit der Steigerung der Unternehmensproduktivität und der Löhne ernst ist, sollten die starren Arbeitsbeschränkungen des Landes gelockert werden, damit der Arbeitsmarkt flexibler wird. Eine solch drastische Reform ist zwar in absehbarer Zeit nicht zu erwarten; es gibt aber positive Anzeichen."

Starres Arbeitsrecht sollte gelockert werden
Zumindest bestehe die Hoffnung, dass ein robuster Exportsektor die Löhne ankurbelt und die Wirtschaft in die Lage versetzt, die Deflation zu überwinden. Zudem könnten höhere Löhne dabei helfen, steigende Preise zu bewältigen, sollten diese in Japan Einzug halten: Die Verbraucher wären mit mehr Geld in der Tasche besser in der Lage, mit höheren Preisen für importierte Waren umzugehen.

Starke Exporte könnten Wirtschaft aus der Deflation helfen
Ein starker Exportsektor könnte also der Schlüssel sein zur Ankurbelung der japanischen Wirtschaft, indem er die Löhne und Boni für seine Beschäftigten erhöht. Weiter steigende Exporte könnten das seit langem stagnierenden Lohnwachstum in Gang bringen und der Wirtschaft helfen, die Fesseln der Deflation zu sprengen. (kb)

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