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Im Oktober dürfte es einen Kompromiss zwischen der EU und London geben

Beim Brexit steuere London und Brüssel auf einen harten Bruch zu, warnt Mark Dowding, CIO bei BlueBay Asset Management. Ein eingeschränktes Handelsabkommen dürfte unter Umständen aber erreicht werden können: Sobald der Kompromiss stehe, sei die Zeit reif für eine Long-Position im Pfund.

Mark Dowding, hief Investment Officer bei BlueBay Asset Management
Mark Dowding, hief Investment Officer bei BlueBay Asset Management© Hemmerich / Institutional Money

„Die Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union sind auf einem Tiefpunkt angekommen. Die EU-Kommission fordert, dass die britische Regierung von ihren umstrittenen Plänen zur Änderung des gültigen Brexit-Vertrags Abstand nimmt. Die EU wähnt in dem Gesetz, das Premier Boris Johnson durchsetzen will, einen klaren Verstoß gegen das Brexit-Abkommen. Selbst Downing Street hat eingeräumt, dass damit ein internationaler Rechtsbruch begangen würde", analysiert Mark Dowding, CIO von BlueBay Asset Management.

Kompromiss im Oktober scheint möglich
Bei BlueBay geht man davon aus, dass es im Laufe des Oktobers zu einem Kompromiss zwischen Brüssel und Westminster kommen wird und dass ein eingeschränktes Handelsabkommen vereinbart werden kann. Nach einer Zeit, in der das ‚No-Deal‘-Risiko gestiegen ist, wäre das sehr hilfreich. Dowding: "Infolgedessen haben wir in der vergangenen Woche eine Short-Position in Großbritannien mit einem positiven Ertrag geschlossen. Wir gehen davon aus, dass nun die Zeit für eine Long-Position im Pfund Sterling gekommen ist, sobald zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU – wahrscheinlich Mitte Oktober – ein Kompromiss gefunden werden kann."

Auslaufen von Konjunkturprogrammen könnte Abwärtsrisiko in sich bergen
Mit Blick auf die Märkte könnte auf kurze Sicht das Auslaufen von Konjunkturprogrammen sowohl in den USA als auch im Vereinigten Königreich beim Übergang in das vierte Quartal für ein gewisses Abwärtsrisiko sorgen. Es ist wahrscheinlich, dass die Zentralbanken beider Länder die Geldpolitik daher weiterhin äußerst locker gestalten. Gleiches gilt auch für die Eurozone: Angesichts der zurückgehenden Inflation und der aufwertenden Gemeinschaftswährung dürfte die Europäische Zentralbank ebenfalls geneigt sein, ihrem bisher eingeschlagenen geldpolitischen Pfad weiter zu folgen.“ (kb)

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