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HSBC Trinkaus & Burkhardt vervierfacht Risikovorsorge in Krise

Die Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt AG hat vor dem Hintergrund der Coronakrise die Risikovorsorge in den ersten fünf Monaten 2020 mehr als vervierfacht, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Das sagte Vorstandssprecherin Carola von Schmettow am Dienstag bei der Hauptversammlung.

Carola Gräfin von Schmettow
Carola Gräfin von Schmettow© Archiv

Gleichzeitig seien aber auch die Erlöse um rund ein Fünftel gestiegen. Von Schmettow wies den Vorwurf zurück, Auslandsbanken würden die deutschen Firmenkunden in der Krise im Stich lassen. “Unser Volumen lag per Ende Mai um 8,3 Prozent höher als zum Jahresultimo 2019”, sagte sie. “In Krisenzeiten geht das natürlich auch mit höheren Kreditrisiken einher. Deswegen hat das Thema Risikomanagement für uns in diesen Tagen höchste Priorität.”

Vor kurzem hatte HSBC Holdings den Grundstein dafür gelegt, die volle Kontrolle über die deutsche Tochter zu übernehmen. Die LBBW verkaufte ihren 18,66 Prozent-Anteil an die britische Großbank. Mit dem Vollzug des Erwerbs hält HSBC rund 99,33 Prozent des Grundkapitals von Trinkaus & Burkhardt. Die übrigen Aktionäre sollen über einen Squeeze-Out herausgedrängt werden.

HSBC hatte Anfang des Jahres angekündigt, etwa 35.000 Arbeitsplätze abzubauen, die Kosten um 4,5 Milliarden US-Dollar zu senken und die risikogewichteten Aktiva um mehr als 100 Milliarden US-Dollar zu reduzieren. Erreichen will die Bank dies unter anderem durch Einschnitte bei den Geschäften in Europa.

Ende vergangenen Jahres hatte Trinkaus & Burkhardt eine Bilanzsumme von 26,6 Milliarden Euro sowie Funds under Management and Administration von 323,2 Milliarden Euro. Für Trinkaus & Burkhardt, die 1785 gegründet wurde, arbeiteten zuletzt noch über 3.000 Mitarbeiter. (kb)

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