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HQ Trust: Wie entwickelte sich Private Equity nach Krisen?

Die Corona-Pandemie hat bei Private-Equity-Investoren zu Sorgen über die Werthaltigkeit dieser Privatmarktanlagen geführt. HQ Trust gibt aber Entwarnung und verweist auf die Vergangenheit, als gerade Krisenjahre ein guter Einstiegszeitpunkte für Großanleger waren.

Jochen Butz, HQ Trust
Jochen Butz, HQ Trust© HQ Trust

Wegen der Corona-Krise senkten Ratingagenturen zuletzt den Ausblick für einige hochverschuldete Unternehmen. Ein Problem für Private Equity-Fonds? Sollten institutionelle Investoren besser abwarten und aktuell einen Bogen um diese Investment-Form machen? „Das Gegenteil ist der Fall“, erklärt Jochen Butz. Der Geschäftsführer von HQ Trust und Leiter Alternative Investments hat sich die aktuelle Situation genau angesehen – und analysiert, wie sich Private Equity-Fonds seit dem Jahr 1986 in einem Umfeld von Krisen geschlagen haben. Er verweist darauf, dass Private Equity-Investments n Krisenzeiten und den darauffolgenden Jahren häufig überdurchschnittliche Renditen erwirtschaftet haben:

Durchschnittliche Renditen von Private Equity-Fonds, nach Auflagejahren

Quellen: HQ Trust, Preqin. CA: Global Buyout & Growth Equity: Since Inception IRR & Multiples by Fund Vintage Year (Stand 30.09.2019).
Im Einkauf liegt der Segen
Butz verweist in seiner Analyse, dass es auf der Hand läge, dass im Umfeld von Krisen die Preise von Unternehmen etwas zurückgehen: "Verkäufer möchten sich aus unterschiedlichen Gründen von Firmen trennen – und Käufer sind aufgrund der Unsicherheit nicht bereit, Höchstpreise zu bezahlen." So wurden vor der Finanzkrise beispielsweise Unternehmen im Schnitt mit dem zehnfachen Betriebsergebnis (Ebitda) gehandelt. In den Folgejahren lag der Preis eher beim 8,8-fachen: Die Firmen sind günstiger geworden.

Dass der günstige Einkauf für bessere Renditen sorgt, belegt laut Butz der Blick in die Vergangenheit: Private Equity-Fonds, die in Krisenjahren oder in den Jahren darauf aufgelegt wurden, haben häufig eine überproportionale Rendite erwirtschaftet.

Zudem stehen die Firmen im Schnitt besser da: Obwohl die Kaufpreise in den Jahren 2016 bis 2019 höher waren als vor der Finanzkrise, ist der Verschuldungsgrad der gekauften Unternehmen deutlich geringer.

„Besonders attraktiv waren in und nach Krisenzeiten Investments am Zweitmarkt, die sogenannte Secondaries: In der Finanzkrise stiegen die Discounts am Sekundärmarkt auf mehr als 30 Prozent", erklärt Butz abschließend. (aa)

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