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HQ Trust-Analyse zu US-Fed: Radikaler, als der Markt glaubt

Um zu überprüfen, wie gut die Fed Fund Futures die Entwicklung der Leitzinsen über vorhersagen können, berechnete HQ Trust den Schätzfehler auf Basis der Fed Fund Futures. Das Resultat: In der Regel unterschätzt der Maarkt die Entschlossenheit der US-Notenbank.

Mit dem stärksten positiven Zinsschritt seit 28 Jahren hat die Fed den Kampf gegen die Inflation eindrucksvoll aufgenommen. Wie viele weitere Erhöhungen werden folgen? Um das einschätzen zu können, schauen viele Anleger auf die Fed Fund Futures. Sven Lehmann analysiert, ob sie als Gradmesser für Zinsschritte zurecht so beliebt sind.

Um überprüfen zu können, wie gut die Fed Fund Futures die Entwicklung der Leitzinsen über vorhersagen, berechnete der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust den sogenannten Schätzfehler auf Basis der Fed Fund Futures für sechs Monate.

Tendenziell zu niedrig
Dazu ermittelte Lehmann die Differenz zwischen den aktuellen Leitzinsen und der Prognose der Fed Fund Futures vor sechs Monaten. Seine Untersuchung umfasst den Zeitraum von 1989 bis heute, er kommt zu folgenden Schlüssen: „In vielen Fällen sagen die Fed Fund Futures die Entwicklung der Leitzinsen gut voraus, allerdings sind die Schätzungen tendenziell zu niedrig und die Abweichungen können im Einzelfall enorm groß sein. Im Jahr 2001 etwa senkte die Fed den Leitzins innerhalb von 6 Monaten um 2,75 Prozentpunkte. Der Mittelwert der Schätzungen lag aber gerade einmal bei 0,8 Punkten. Die Futures lagen also nahezu zwei Prozentpunkte daneben. Ähnlich sah es im Jahr 1994 auf der Positivseite aus, als die Notenbank die Zinsen um 1,5 Punkte anhob. Der Markt ging aber nur von einem Plus von 0,6 Punkten aus. Relativ gut waren die Fed Fund Futures im Mittel bei der Einschätzung, dass sich die Zinsen nicht verändern.“ (hw)

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