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Helaba-Chef hält den Höhepunkt der Immo-Belastungen für überschritten

Nach einer Immobilien-Risikovorsorge von mehr als einer halben Milliarde Euro im vergangenen Jahr glaubt Helaba-Chef Thomas Groß, dass die Bank das Gröbste in diesem Kreditsegment ausgestanden hat. Ob er damit recht behält, wird man in der Zukunft wissen.

Helaba-CEO Thomas Groß
Helaba-CEO Thomas Groß© Alex Kraus / Bloomberg

“Der Peak der Belastungen, bezogen auf unser Haus und unsere Risikovorsorge, wurde im letzten Jahr verarbeitet”, sagte Helaba-Chef Thomas Groß auf einer Bankenkonferenz des Handelsblatts am Mittwoch in Frankfurt, wie Bloomberg berichtet. “Ab 2025 wird wieder ein gewisse Normalisierung zu sehen sein. 2024 ist ein Jahr des Übergangs, auch noch mit der einen oder anderen Belastung im Immobiliengeschäft.”

Starkes Enagagement bei Büroimmobilien
Die Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren aufgrund sehr stark gestiegener Zinsen unter Druck geraten. Die Bewertungen von Immobilien sanken, was Kreditnehmern zusetzte. Besonders Bürogebäude traf es hart, weil hier zusätzlich noch der Trend zum Homeoffice für hohe Leerstände in vielen Gebäuden sorgte, besonders in den USA.

Signa-Exposure
Sowohl in den USA als auch bei Büros ist die Helaba seit Jahren stark engagiert gewesen. Zudem zählte sie Kreisen zufolge zu einem der wichtigsten Geldgeber des zusammengebrochenen Signa-Immobilienimperiums von René Benko. Im vergangenen Jahr musste die Helaba für Immobilien so viel Risikovorsorge bilden wie kein anderer deutscher Immobilienfinanzierer in einer Bloomberg-Erhebung.

Helaba hatte zuletzt ihr Immobilien-Kreditengagement merklich reduziert
Das Portfolio belief sich zum Ende des 1. Halbjahrs auf 36 Milliarden Euro, knapp ein Zehntel weniger als noch Anfang 2023. Das Engagement in den USA wurde um neu Prozent zurückgefahren, das im Teilsegment Büros um sechs Prozent. Von einem Rückzug will Groß aber nichts wissen. “Das Immobiliengeschäft war, ist und bleibt ein ganz essentielles Geschäftsfeld, das wir seit Jahrzehnten machen”, sagte er.

Zuletzt hatte sich die Lage in Teilmärkten etwas aufgehellt
So kletterten die Preise für deutsche Büroimmobilien im zweiten Quartal um 0,3 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten, wie Daten des Branchenverbands VDP zeigen. Es war der erste Anstieg auf Quartalssicht seit dem Höhepunkt des Marktes vor rund zwei Jahren. “Wir sehen eine Trendwende in allem rund um Wohnimmobilien”, sagte Groß. Bei Büros hingegen gibt es seiner Meinung nach noch keine breite Wende oder gar ein Ende der Krise. (kb)

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