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Hedgefonds liefern das, was sie versprechen

?Hedgefonds werden ihrem Anspruch, von Marktentwicklungen unabhängige Erträge zu liefern, im aktuellen Kapitalmarktzyklus gerecht. Für die Zurückhaltung institutioneller Investoren in Deutschland gegenüber Hedgefonds besteht bei näherer Betrachtung kein Anlass, sagen die Feri-Experten.

Carsten Hermann, Geschäftsführer Feri Trust GmbH
Carsten Hermann, Geschäftsführer Feri Trust GmbH© Feri Trust

Für die offensichtliche Zurückhaltung Institutioneller in Deutschland gegenüber Hedgefonds besteht bei näherer Betrachtung kein Anlass, denn die Anlageklasse ist auch für VAG-regulierte Anleger effizient investierbar. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des 11. Feri Hedgefonds Investmenttags, der in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung stattfand. „Hohe Inflation, steigende Zinsen und zunehmende Volatilität spielen Hedgefonds in die Karten. Das anspruchsvolle Marktumfeld eröffnet den Managern Spielräume, abseits der allgemeinen Trends Gewinne zu erzielen“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer Feri Trust GmbH.

Auf die Strategie kommt es an
Der Blick auf den breiten Hedgefondsmarkt zeige ein gemischtes Bild. Hedgefonds mit ausgeprägter Marktabhängigkeit, etwa im Bereich der „Equity Long/Short“-Strategien, seien in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 ins Minus gerutscht. „Global Macro"-Strategien, die in Korrekturphasen grundsätzlich geringere Wertverluste als der globale Aktienmarkt aufwiesen, und computerbasierte systematische Trading-Ansätze, die konsequent auf Markttrends setzten, hätten dagegen im ersten Halbjahr 2022 sehr gute Gewinne erzielt. Aufgrund der Schwankungen am Aktienmarkt seien insbesondere Hedgefonds-Strategien auf der Short-Seite so erfolgreich gewesen wie seit vielen Jahren nicht mehr. „Hedgefonds liefern aktuell das, was sie versprechen. Gerade in volatilen Märkten tragen sie zum Risikoausgleich und damit zu mehr Widerstandskraft und Stabilität im Gesamtportfolio der Investoren bei. Sie sind daher eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Assets“, betonte Marcus Storr, Head of Alternative Investments Feri Trust GmbH.

Offshore Hedgefonds in einer regulierten Welt
Weltweit sei die Anzahl von Hedgefonds und das von ihnen verwaltete Vermögen seit Jahren gestiegen. In Deutschland würden Institutionelle die Anlageklasse jedoch nur zögerlich für ihre Portfolioallokation nutzen: Erst 16 Prozent der deutschen Investoren hätten Mittel in Offshore-Hedgefonds angelegt. Weitere 17 Prozent würden in „Liquid Alternatives“, also hedgefondsähnlichen Strategien mit einem UCITS-Produktmantel, investieren. Sorgen machten sich VAG-regulierte Anleger in Deutschland meist vor gesetzlichen Einschränkungen.

Angst der VAG-Regulierten vor Offshore-Hedgefonds ist irrational
Diese Angst sei jedoch unbegründet. Dass VAG-Quoten und Hedgefonds gut miteinander vereinbar seien, bestätigte Martina Nitschke (Bild links), Prokuristin und Abteilungsleiterin Kapitalanlagen der Verwaltungsgesellschaft für Versorgungswerke mbH (VGV): „Gerade unter dem VAG ist es problemlos möglich, eine diversifizierende Offshore-Hedgefondsallokation effizient aufzusetzen. Es bedarf einer rechtlichen und steuerlichen Begleitung sowie einer dedizierten wirtschaftlichen Due Diligence der Zielfonds, einschließlich einer Geldwäscheprüfung.“

Beim 11. Feri Hedgefonds Investmenttag diskutierten institutionelle Investoren und Portfoliomanager die aktuellen Entwicklungen in der Hedgefondsindustrie. Hedgefonds-Manager aus London, Singapur und Hong Kong gaben einen Einblick in ausgewählte Investmentstrategien. (kb)

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