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Größter Staatsfonds der Welt muss Krise Tribut zollen

Der Norwegische Staatsfonds konnte sich der schwachen Marktentwicklung des ersten Halbjahres 2020 nicht entziehen und verzeichnete unterm Strich ein Minus bei der Performance. Während das hohe Aktien-Exposure belastete, verhinderte die Rententangente Schlimmeres.

© Warakorn / stock.adobe.com

Investoren, die der Corona-Crash die Performance des ersten Halbjahres verhagelte, finden vielleicht Trost in der Tatsache, dass auch der weltgrößte Staatsfonds den widrigen Marktbedingungen Tribut zollen musste. So verzeichnete der von den Öl- und Gaseinnahmen Norwegens gespeiste Staatsfonds ein Minus von 3,4 Prozent und brachte per Ende Juni 2020 „nur“ mehr 990 Milliarden Euro (10,4 Billionen Norwegische Kronen) auf die Waage. Damit erreichen die im Auftrag des norwegischen Finanzministeriums von der norwegischen Zentralbank (Norges Bank) verwalteten Vermögenswerte aber noch immer ein Volumen von annähernd dem Dreifachen des norwegischen Bruttoinlandsprodukts.

Fast 70 Prozent Aktienquote
Wie dem Halbjahresbericht der Norges Bank zu entnehmen ist, war der Fonds zuletzt mit 69,6 Prozent in Aktien, 27,6 Prozent in Anleihen und 2,8 Prozent in nicht börsennotierten Immobilien investiert. Die hohe Aktienquote führte dazu, dass der Fonds im ersten Halbjahr bei Aktien 6,8 Prozent verlor. Immobilien wurden mit 1,6 Prozent niedriger bewertet. Für Stabilität sorgten die Staats- und Unternehmensanleihen, die eine Rendite von 5,1 Prozent brachten.

Ein Blick auf das Aktiensegment zeigt, dass die USA mit 44 Prozentpunkten zuletzt am höchsten gewichtet wurden und im Berichtszeitraum nur einen Verlust von 2,6 Prozent verzeichneten. Weniger gut lief es bei europäischen Aktien. Nach Verlusten von 11,7 Prozent erreicht deren Anteil am gesamten Aktiensegment von 31,6 Prozentpunkte. Asien-Pazifik wurde mit 23 Prozentpunkten (23% Verlust), die Emerging Markets mit 11,5 Prozentpunkten (7,3% Verlust) gewichtet.

Der Norwegische Staatsfonds ist unter den Staatsfonds gemessen am Volumen die Nummer eins, gefolgt von den Vehikeln Chinas (China Investment Corporation) und Abu Dhabis (Abu Dhabi Investment Authority, AIDA). (aa)

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