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Griechenland mit erster 30-jähriger Bond-Auktion seit Finanzkrise

Der Hellenenstaat zapft Mitte dieser Woche zum ersten Mal seit 2008 den Markt über eine 30-jährige Anleihe an.

© weyo / stock.adobe.com

Mit der Emission einer 30-jährigen Anleihe vollendet der einstige Krisenstaat seine Rückkehr an den Kapitalmarkt. Der hellenische Staat verkauft seine 30-jährigen Bonds über Banken und bietet Anlegern eine Chance, mit die höchsten Renditen in der Eurozone zu erzielen. Griechenland folgt anderen europäischen Staaten, um niedrige Zinsen zur Finanzierung seines Pandemie-Konjunkturprogramms zu nutzen.

BNP Paribas, Goldman Sachs Group, HSBC Holdings, JP Morgan Chase & Co. und die National Bank of Greece fungieren als gemeinsame Lead Manager für den Deal, berichtet Bloomberg.

Die Transaktion zeigt, wie weit Griechenland in den letzten zehn Jahren gekommen ist. Am Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2012 standen die zehnjährigen Renditen bei über 44 Prozent, das Land war von den internationalen Märkten abgeschnitten. Jetzt rentieren zehnJährige unter 1,0 Prozent, was es der Regierung ermöglicht, sich wieder am langen Ende der Renditekurve zu versuchen. “Dieser Verkauf griechischer Anleihen symbolisiert die Rehabilitation der Nation”, sagte Alexandros Malamas, ein Händler bei Piraeus Securities in Athen.

Entwicklung der Zehn-Jahres-Rendite im Zeitvergleich

Den Mutigen gehört die Welt
Für die Anleger haben griechische Anleihen bereits geliefert. Allein im vergangenen Jahr haben sie eine Rendite von rund 18 Prozent erzielt und sind damit laut Bloomberg Barclays Indices die besten Performer in der Region.

Griechenland verfügt über einen Cash-Puffer von 30 Milliarden Euro und hat daher keinen kurzfristigen Mittelbedarf. Dennoch will die Regierung ihre Reserven aufstocken, da die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie größer sind als erwartet.

Der Handel mit griechischen Anleihen bleibt allerdings dünn. Daten der griechischen Notenbank zeigen, dass der Umsatz auf dem Sekundärwertpapiermarkt (HDAT) im vergangenen Monat 2,6 Milliarden Euro betrug. Der Höchststand im September 2004 belief sich auf 136 Milliarden Euro. Daher ist die Syndizierung eine seltene Gelegenheit für Anleger, griechische Papiere überhaupt in die Hand zu bekommen. (aa)

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