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Goldman Sachs wird zum Bitcoin-Feind – mit folgenden Argumenten ...

De US-Investmentbank hat eine regelrechte Kehrtwende gemacht, was die eigene Position zu Chancen und Risiken in Bezug auf den Bitcoin als Assetklasse angeht. Auf einer Kundenveranstaltung haben sich die US-Banker von der Kryptowährung distanziert.

Ist es ein Blase, oder ist es keine? Goldman Sachs hat jedenfalls Zweifel am Bitcoin-Phänomen.
Ist es ein Blase, oder ist es keine? Goldman Sachs hat jedenfalls Zweifel am Bitcoin-Phänomen.© girafchik / stock.adobe.com

Es ist noch gar nicht so lange her, da zeigten sich die Banker von Goldman Sachs geradezu euphorisch, was die Zukunftsaussichten einer Kryptowährung wie Bitcoin angeht. Die Amerikaner waren so angetan von den damit verbundenen Chancen, dass sie sogar die Einführung eines eigenen Trading-Desks für Bitcoin in Erwägung gezogen hatten. Das war in der aufregenden Zeit von 2017 bis Anfang 2018, als der Bitcoin sich zu immer neuen Höhenflügen aufmachte und in der Spitze einen Wert von zeitweise 20.000 US-Dollar erreichte.

Doch mit dem darauf folgenden Kursabstieg in Regionen von 4.000 US-Dollar – einem Stand, den die Kryptowährung Anfang 2019 erreichte – begannen auch bei Goldman offenbar die ersten Zweifel an der weiteren Kursentwicklung von Bitcoin. Und diese Zweifel sind inzwischen zu einer Gewissheit geworden, wie die Ausführungen während einer Kundenveranstaltung von Ende Mai nahelegen. In den Präsentationsunterlagen zu dem Event nennen die Goldman-Spezialisten gleich fünf Gründe, warum sie inzwischen zu der Auffassung gelangt sind, dass Bitcoin eben doch keine neue Assetklasse darstellt. Darin heißt es, Kryptowährungen inklusive Bitcoin seen keine neue Assetklasse, weil sie...

  1. ...keinen Cash Flow wie Anleihen generieren,
  2. ...keine Gewinne durch die Anbindung an das globale Wirtschaftswachstum erwirtschaften,
  3. ...angesichts ihrer instabilen Korrelationen keine konsistenten Diversifikationsvorteile bieten,
  4. ...in Anbetracht einer historischen Volatilität von 76 Prozent nicht für eine Glättung der Schwankungen in einem Portfolio sorgen,
  5. ...und es zudem keine Belege gebe, dass Kryptowährungen eine wirkliche Absicherung gegen Inflation bieten.

"Wir glauben, dass ein Wertpapier, dessen Wertschätzung in erster Linie davon abhängt, ob jemand anderes bereit ist, einen höheren Preis dafür zu zahlen, keine geeignete Investition für unsere Kunden ist", bringen die Goldman-Banker ihre Skepsis auf den Punkt. Es könne durchaus sein, dass Hedgefonds den Handel mit Kryptowährungen aufgrund der damit verbundenen hohen Volatilität als attraktiv erachten. Diese Anziehungskraft stelle jedoch kein tragfähiges Investitionsargument dar. (hh)

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