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Globale Containerkrise könnte 2022 andauern

Hapag-Lloyd AG warnt, die Krise bei weltweiten Containertransporten könnte noch bis ins nächste Jahr anhalten. Arbeitsverhandlungen, Initiativen für mehr Umweltschutz und Wetterkapriolen könnten den weltweiten Warenfluss weiter behindern.

© Kalyakan / stock.adobe.com

Die Erwartung, dass die Probleme mit dem Abflauen der Coronavirus-Krise 2022 verschwinden werden, könnte sich als zu optimistisch erweisen, so Rolf Habben Jansen, Vorstandschef der fünftgrößten Containerreederei der Welt, Hapag-Lloyd, in einem Interview.

Verhandlungen mit Hafenpersonal in den USA
Diese könnten zu Behinderungen führen, während neue von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation entwickelte Regeln dem Markt Kapazitäten entziehen werden, sagte Jansen. Extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung nehmen ebenfalls zu, so der Manager.

Durcheinandergewirbelte Lieferketten
Die weltweiten Lieferketten wurden durch die Verwerfungen im Zusammenhang mit Covid-19 durcheinandergewirbelt, wobei Verzögerungen beim Transport und Überlastungen von Häfen zu Staus bei Hochseecontainern geführt haben. Das bedeutet längere Lieferzeiten für alles, was die Ozeane der Welt überquert - von Unterhaltungselektronik bis zu Autoteilen, Stahl und Aluminium. Die Frachtraten sind derweil in die Höhe geschossen.

Hohe Frachtraten
Anhand des Shanghai Containerized Freight Index kann man sehen, auf welch erhöhtem Niveau sich derzeit die Frachtraten für Container-Leasing in Shanghai bewegen.

Quelle: Bloomberg

Überlastete Hafen-Infrastruktur
Hapag-Lloyd sagte, die Überlastung der Infrastruktur in Häfen und im Hinterland im Zusammenhang mit hohen Containervolumina und Covid-Maßnahmen erstrecke sich von Nordamerika bis Asien und Europa. Das Hamburger Unternehmen verzeichnete in den neun Monaten einen Umsatzplus von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit Jahresanfang hat das Papier sich mehr als verdoppelt. (kb)

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