Logo von Institutional Money
| Märkte

Gigantische Streuung der Pensionskassenrenditen: 3,0 bis 19,3 Prozent

2019 gibt es eine große Spreizung (Dispersion) der Renditen, die Schweizer Pensionskassen bei der Verwaltung der anvertrauten Gelder erzielten. Die durchschnittliche Performance lag im abgelaufenen Jahr im Übrigen bei 10,85 Prozent. Das zeigt die "Schweizer Pensionskassenstudie 2020" der Swisscanto.

Die Renditen von Pensionskassen streuen wie ein gebrochener Lichtstrahl.
Die Renditen von Pensionskassen streuen wie ein gebrochener Lichtstrahl.© anuwat / stock.adobe.com

An der von Swisscanto erstellte "Schweizer Pensionskassenstudie 2020", der 20. Ausgabe in dieser Reihe, nahmen 520 Vorsorgeeinrichtungen teil. Das erfasste Vermögen der Teilnehmer beläuft sich auf 772 Milliarden Franken. In Summe sind damit 3,8 Millionen Versicherte repräsentiert, davon 2,9 Millionen aktiv Versicherte und 0,9 Millionen Rentenbezieher. Gemessen an der Bilanzsumme verwalten die Teilnehmer rund 80 Prozent der in der Schweiz aufgeführten Vorsorgevermögen.

Unterschiedliche Anlagestrategien bedingen große Renditeabweichungen
Im Jahr 2019 verzeichneten die Vorsorgeeinrichtungen ein hervorragendes Anlagejahr, die durchschnittliche Rendite lag bei 10,85 Prozent. Auffallend sind aber die enormen Performanceunterschiede. Die Spannbreite der erzielten Renditen reicht von 3,0 bis 19,3 Prozent. Diese großen Renditeunterschiede dürften in den unterschiedlichen Anlagestrategien der Pensionskassen begründet liegen.

Erstes Dezil läuft auf lange Sicht dem Durchschnitt auf und davon
Die performancestärksten zehn Prozent der Pensionskassen haben in den letzten fünf Jahren eine jährliche Rendite von 5,4 Prozent erzielt. Der Unterschied gegenüber dem Durchschnitt aller Kassen mit 4,0 Prozent ist mit mehr als einem Prozent erheblich. Betrachtet man die Anlagestrategie dieser Top-Performer, stechen der hohe Aktienanteil und die tiefe Rentenquote heraus.

Höhere Verzinsung der Altersguthaben
Durch das hervorragende Anlagejahr wurden die Altersguthaben der aktiven Versicherten 2019 mit durchschnittlich 2,64 Prozent verzinst. Das ist über ein Prozentpunkt mehr als 2018. Die Kassen privater Arbeitgeber gewährten eine durchschnittliche Verzinsung von 2,88 Prozent, jene der öffentlichen Arbeitgeber hingegen nur von 1,86 Prozent. Dazwischen liegen die Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen privater Arbeitgeber mit 2,22 Prozent.

Schweizer Vorsorgeeinrichtungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
Sie nehmen diese vermehrt über Investitionen in nachhaltige Anlagen wahr. Der Anteil der nach ESG-Kriterien investierten Anlagen hat sich in den letzten fünf Jahren stark erhöht und liegt nun vermögensgewichtet bei 30 Prozent.

Durchschnittlicher Umwandlungssatz sinkt unvermindert weiter
Dieser sank von 6,74 Prozent im Jahr 2010 auf 5,63 Prozent im Jahr 2020. Der Druck zur Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes nimmt zu.

Entwicklung 2020
Der exogene Schock der Corona-Krise wurde gut absorbiert. Mit einem Deckungsgrad von rund 114 Prozent per Ende 2019 hatte eine Mehrheit der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen ihre Zielvorgaben erreicht. Die Marktverwerfungen Ende März 2020 haben zu einem kurzfristigen Rückgang der Deckungsgrade um rund zehn Prozentpunkte geführt. Diese haben sich jedoch rasch erholt. Sie notierten per Mitte 2020 bei 110 Prozent und damit über dem Stand per Ende 2018, wie die folgende Grafik belegt.

Entwicklung des Deckungsgrades von 2018 bis Mitte 2020

Quelle: Swisscanto

(kb)

Dieses Seite teilen