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Generali Investments: Wiederholt sich das Jahr 2017?

Für das Research-Team von Generali Investments könnte sich der Rentenmarkt ähnlich wie im Jahr 2017 entwickeln. Damals weigerten sich die Realrenditen zu steigen. Angesichts eines "Dreifachhochs" und massiver Umschichtungen wird es nun an den Märkten spannend.

© sewcream / stock.adobe.com

Institutionelle Investoren sollten keinesfalls die Märkte aus den Augen lassen: Als die US-Notenbank Federal Reserve am 16. Juni 2021 eine Zinserhöhung ab 2023 in Aussicht stellte, lag ein Ende des Reflationsszenarios in der Luft und Staatsanleihen zogen an. „Aber die Hartnäckigkeit der Rallye deutet darauf hin, dass mehr dahintersteckt als eine bloße Portfoliobereinigung”, ist das Research-Team von Generali Investments überzeugt. Es stellt sich die Frage: Wird 2021 eine Wiederholung von 2017, als sich die Realrenditen weigerten, zu steigen?

Sorgen nehmen zu
Bedenken über die Delta-Variante und überschüssige Liquidität sind als die gewöhnlichen Verdächtigen ausgemacht. Noch besorgniserregender ist jedoch, dass Anleger nervös auf das Dreifachhoch bei Geldpolitik, Wachstum und Inflation schauen. „Durch den Rückgang der Anleiherenditen haben die Aktienmärkte einen starken Umschwung von Value auf Growth sowie von Low auf High Quality gesehen. Die Rohstoff-Rallye ist ins Stocken geraten und der 5-Jahres-Forwardsatz für 3-Monatszinssätze in den USA ist vom ersten auf das zweite Quartal 2021 von 2,20 Prozent auf 1,40 Prozent gefallen. „Anleger scheinen die Normalisierung der Geldpolitik nun als ‚Mission Impossible‘ zu betrachten“, so die Experten.

Positive Faktoren bestehen weiterhin
Die angesprochene Sorgen um Geldpolitik, Wachstum und Inflation sind zwar real, dürften aber übertrieben sein. Denn: die fiskalische Unterstützung werde langsam zurückgefahren (US-Infrastruktur, EU-Rettungsfonds); das globale Wachstum dürfte im zweiten Halbjahr 2021 über dem Potenzial bleiben und der US-Arbeitsmarkt dürfte boomen.

„Die Angebotsbeschränkungen lassen allmählich nach, aber der Inflationsdruck in den USA wird nicht so schnell nachlassen, da weiter Druck vom Dienstleistungssektor ausgeht. Wir werfen nicht das Handtuch bei unserer Erwartung höherer Zinsen, raten aber über den Sommer zur Vorsicht, bis sich das technische Bild geklärt hat“, so das Research-Team. (aa)

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