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Geldmarkt bezweifelt inzwischen Mut der EZB zu viel höheren Zinsen

Geldmarkthändler beginnen sich zu fragen, ob die Europäische Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund der aktuellen Wachstumssorgen die Leitzinsen auf ein Niveau von insgesamt mehr als einen Prozentpunkt anheben wird.

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Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Das könnte auch für die Geldpolitik der EZB gelten. Die Geldmärkte deuteten am Dienstag kurzzeitig darauf hin, dass die EZB gezwungen sein wird, die Straffung zu stoppen, bevor sie 100 Basispunkte erreicht hat, berichtet Bloomberg: Nur Einordnung: Noch am 21. Juli wurde mit insgesamt mehr als 200 Basispunkten gerechnet. Die EZB hat die Zinssätze im vergangenen Monat um 50 Basispunkte erhöht, die erste Anhebung seit 2011.

Ist die Angst vor einer Rezession größer als die Angst vor hoher Inflation?
Angesichts der Befürchtung, dass eine übermäßige Straffung den Euroraum in eine Rezession stürzen könnte, reduzieren die Händler ihre Wetten. Rekordinflation und die gestiegene Wahrscheinlichkeit eines russischen Energiestopps drohen dem Währungsblock einen Konjunktureinbruch zu bescheren.

Das schwindende Vertrauen in aggressive Zinserhöhungen gibt den europäischen Staatsanleihen Auftrieb. Die Rendite der zweijährigen deutschen Papiere, die am empfindlichsten auf Zinserhöhungen reagieren, fiel bis auf 0,17 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 16. Mai. Der Sektor profitiert aber auch von der Nachfrage nach sicheren Anlagen angesichts zunehmender Spannungen zwischen den USA und China wegen Taiwan, merkt Bloomberg an. (aa)

Die Renditen kurzlaufender, deutscher Staatsanleihen fallen

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