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FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried: von 16 Milliarden zu null Vermögen

Das gesamte 16 Milliarden US-Dollar Vermögen des FTX-Mitbegründers Sam Bankman-Fried ist vernichtet worden. Dabei handelt es sich um eine der größten Vermögensvernichtungen der Geschichte.

Sam Bankman-Fried
Sam Bankman-Fried© Bloomberg / Bloomberg News

Der Untergang seines Krypto-Imperiums, das letzten Freitag zusammen mit seinem Rücktritt Konkurs anmeldete, bedeutet, dass das Vermögen des einst mit John Pierpont Morgan verglichenen Moguls wertlos geworden ist. Auf dem Höhepunkt war der 30-Jährige 26 Milliarden US-Dollar wert, und zu Beginn der Woche waren es immer noch fast 16 Milliarden US-Dollar gewesen, wie Blomberg News berichtet. Nun ist aber alles anders.

Chapter 11
Der Bloomberg Billionaires Index bewertet das US-Geschäft von FTX - an dem Bankman-Fried zu etwa 70 Prozent beteiligt ist - wegen eines möglichen Handelsstopps jetzt mit einem US-Dollar, während es bei einer Finanzierungsrunde im Januar noch acht Milliarden US-Dollar betrug. Bankman-Frieds Beteiligung an Robinhood Markets im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar wurde ebenfalls aus seiner Vermögensberechnung herausgenommen, nachdem Reuters berichtet hatte, dass sie über sein Handelshaus Alameda Research gehalten wurde und möglicherweise als Sicherheit für Kredite diente. FTX.US und Alameda waren ebenfalls Teil des Konkursantrags.

Rücktritt als CEO
Bei der Ankündigung des Konkursantrags nach Chapter 11 teilte FTX am Freitag in einer Erklärung mit, dass Bankman-Fried als CEO zurückgetreten ist und von John J. Ray III abgelöst wird. Es wird erwartet, dass die Mitarbeiter das Unternehmen weiterführen und "Herrn Ray und unabhängige Fachleute" während des Konkurses unterstützen.

Liquiditätsengpass bei einer Tochtergesellschaft führte ins Aus
Das Imperium von Bankman-Fried ist diese Woche nach einem Liquiditätsengpass bei einer seiner Tochtergesellschaften zusammengebrochen. Die US-Börse FTX.US teilte am Donnerstag mit, dass die Kunden alle Positionen, die sie halten wollen, schließen sollten und dass der Handel in einigen Tagen eingestellt werden könnte. Auf den Bahamas, wo FTX.com seinen Sitz hat, froren die Behörden das Vermögen der dortigen Handelstochter und der mit ihr verbundenen Parteien ein.

Die Tech-Nachrichten-Website "The Information" berichtete am Donnerstag, dass Bankman-Fried mehr als 500 Millionen US-Dollar in Fonds investiert hat, die von Sequoia und anderen Risikokapitalfirmen verwaltet werden, und auch ein Investor in das Medien-Startup-Unternehmen Semafor war. Wenn diese Vermögenswerte jedoch über Alameda gehalten werden, könnten sie durch die Verluste des Unternehmens zunichte gemacht werden.

Nun auch noch Ärger mit der Aufsicht
Gegen Bankman-Fried wird von der US-Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) wegen möglicher Verstöße gegen die Wertpapiervorschriften ermittelt, sagte ein Bloomberg-Informant. (kb)

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