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Fondsflüsse in den USA: Money Market rein, Bonds und Aktien raus

Die dritte Woche in Folge haben in den USA die kumulierten Fondskäufe inklusive ETFs mehr als die aggregierten Fondsabflüsse ausgemacht. In der Woche bis zum 18. März 2020 flossen laut Lipper-Aufzeichnungen insgesamt 65,1 Milliarden US-Dollar auf Netto-Basis zu. Doch dieses Bild ist irreführend.

© andriano_cz / Fotolia

Diese aggregierte Zahl ist zwar richtig, überdeckt aber wichtige Details. So flossen zwar den US-Geldmarktfonds in dieser Woche bis zum 18. März 2020 imposante 148 Milliarden US-Dollar zu - und damit so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1992 in nur einer Woche, dafür aber aus steuerpflichtigen Rentenfonds 55,9 Milliarden US-Dollar ab, was ebenfalls einen Wochenrekord darstellt. Dazu gesellten sich noch Abflüsse bei Aktienfonds von 14,8 Milliarden US-Dollar und solche von Municipal Bond Funds von 12,2 Milliarden, ebenfalls einem Wochenrekord.

Hohe Volatilitäten
In der Woche bis zum 18. März gab es an den letzten fünf Handelstagen jeweils Kursschwankungen von mehr als fünf Prozent, die die drei führenden US-Aktienindizes in Bärenmarkt-Territorium - und damit Kursrückgänge vom letzten Hoch von mindestens 20 Prozent - führten. Sorgen über einen Shut Down ganzer Nationen wegen des Coronavirus und Angst vor möglicherweise stark steigenden Firmenpleiten großen und kleiner Unternehmen weltweit infolge eines Umsatzausfalls über mehrere Monate wogen schwer.

Der Russell 2000 Index gab mit 21,60 Prozent am deutlichsten unter allen führenden US-Aktienindizes in besagter Woche nach, während der DJIA Index 15,52 Prozent und der NASDAQ Composite Index 12,10 Prozent verlor. Der Dax wiederum gal - als Performanceindex - um 22,31 Prozent nach, der FTSE 100 um 21,07 Prozent. Am besten hielt sich der Shanghai Composite, der bloß 9.07 Prozent einbüßte und damit relativ an besten aussah.

ETFs
Zum ersten Mal innerhalb von vier Wochen waren die aggregierten ETF-Flows wieder positiv und verbuchten Zuflüsse von 1,9 Milliarden US-Dollar. Die authorisierten Teilnehmer (authorized participants; APs) waren Netto-Käufer bei ETFs für US-Aktien mit 4,3 Milliarden US-Dollar, was dem zweiten Zukauf in der Wochen-Folge entsprach. Hingegen flossen aus Non.US-Aktien-ETFs das vierte Mal in Folge netto Mittel ab, dieses Mal waren es 2,4 Milliarden US-Dollar. Neues Geld floss besonders stark in den SPDR S&P 500 ETF (SPY; plus 6,8 Milliarden) und den Invesco QQQ Trust 1 ETF (QQQ; plus 2,1 Milliarden US-Dollar). Am anderen Ende des Spektrums standen ?iShares MSCI Emerging Markets ETF (EEM; Netto-Abflüsse von 1,4 Milliarden US-Dollar) und der SPDR Gold ETF, der Abflüsse in zirka gleicher Höhe zu beklagen hatte,

Fixed Income ETFs
Erstmals seit drei Wochen sah diese ETF-Gruppe Abflüsse auf Netto-Basis, sie machten 13,2 Milliarden US-Dollar aus. APs kauten netto 1,6 Milliarden US-Dollar an US-Treasury ETFs. Netto-Abflüsse gab es hingegen bei Corporate Investment Grade ETFs von 10,9 Milliarden US-Dollar, was dem höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungstätigkeit entspricht. Internationale Renten ETFs sahen Abflüsse von 1,8 Milliarden, Government-Mortgage ETFs von 1,3 Milliarden US-Dollar.

Hingegen kam der SPDR Bloomberg Barclays 1-3 Month T-Bill ETF (BIL) auf Zuflüsse von 4,3 Milliarden US-Dollar, und der iShares Short Treasury Bond ETF (SHV) auf solche im Ausmaß von 2,1 Milliarden. Der iShares Core U.S. Aggregate Bond ETF (AGG) wiederum hatte Netto-Abflüsse von 3,3 Milliarden, und der iShares U.S. Treasury Bond ETF (GOVT) solche von 1,9 Milliarden US-Dollar zu beklagen.

Konventionelle Aktienfonds ex ETFs
Die zwölfte Woche in Serie flossen Mittel aus Aktienfonds (exklusive ETFs) ab, die Woche bis zum 18. März waren es 16,7 Milliarden US-Dollar. Klassische US-Aktien-Fonds wurde im Umfang von netto 11,8 Milliarden US-Dollar zurückgegeben. Bei konventionellen Aktienfonds mit Anlagfokus auf Welt-Aktien ex USA gab es drei Wochen in der Folge netto Rücklösungen, diese Woche sind es 4,9 Milliarden US-Dollar gewesen.

Bezüglich der US-Aktien-Fonds wurden speziell Large Cap Fonds für 8,2 Milliarden und Mid Cap-Fonds für 1,2 Milliarden US-Dollar zurückgegeben. (kb)

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