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Fisch über den Nachholbedarf der Investoren im Segment EMD

Der Head of Emerging Markets bei Fisch Asset Management in Zürich ist für Schwellenländeranleihen optimistisch gestimmt. Denn diese seien trotz jüngster Kursanstiege noch immer günstig bewertet und internationale Großanleger unterinvestiert.

Thomas Fischli Rutz, Fisch Asset Management
Thomas Fischli Rutz, Fisch Asset Management© Fisch Asset Management

„‘Soft Landings‘ sind selten, aber es gibt sie. Und so erwarten wir in unserem Basisszenario eine flache, kurze Rezession in den USA und eine Wachstumserholung im Laufe des Jahres. Vor dem Hintergrund dieser Einschätzung sehen wir bei Emerging Markets-Unternehmensanleihen attraktive Einstiegsmöglichkeiten für Investoren mit einem längerfristigen Anlagehorizont", schreibt Thomas Fischli Rutz, Head Emerging Markets bei Fisch Asset Management in Zürich. Denn trotz der substanziellen Erholung seit den Tiefständen Ende Oktober profitieren Anleger laut Fischli Rutz immer noch von einem hohen Carry und den starken Fundamentaldaten der in den Schwellenländern ansässigen Unternehmen.

Bessere Stimmung
Die überraschend abrupte und umfassende Abkehr Chinas von seiner extrem restriktiven Corona-Politik hat Fischli Rutz zufolge zu einer deutlichen Verbesserung der Investorenstimmung gegenüber Schwellenländern geführt. Dies spiegelt sich in den rekordhohen MIttelzuflüssen von rund acht Milliarden US-Dollar in die Anlageklasse seit Jahresbeginn wider.

In diesem Zusammenhang passte der internationale Währungsfonds seine Wachstumsaussichten für Schwellenländer für die Jahre 2023 und 2024 nach oben an und rechnet nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4,0 beziehungsweise 4,2 Prozent. "Trotzdem sind viele Investoren in Schwellenländeranleihen unverändert unterinvestiert. Eine weitere Reduzierung dieser Untergewichtung sollte die Märkte zusätzlich beflügeln", merkt Fischli Rutz an.

Die gute fundamentale Verfassung der EMD-Emittenten zeigtesich auch in den Ausfallraten. Sie dürften nach der Erholung des chinesischen Immobilienmarktes im einstelligen Bereich ausfallen und damit tiefer als ursprünglich erwartet.

Empfehlungen
Aktuell liegt der Fokus in Fisch AMs Portfolios auf Carry-Opportunitäten und Titel mit höherer Kreditqualität, insbesondere solche in den Ratingsegmenten BBB und BB. Solide High-Yield-Anleihen bieten aufgrund ihres attraktiven Carry einen wirksamen Performance-Puffer. Dabei ist eine breite Diversifikation und sorgfältige Titelselektion zur Risikominimierung ratsam.

"Da die Märkte noch einige Zeit ‘datenabhängig’ bleiben werden, ermöglicht uns diese Positionierung die Volatilität ohne wesentliche Kreditverschlechterung zu überstehen und die Gelegenheit zu nutzen, im richtigen Moment von Marktverwerfungen zu profitieren", hält Fischli Rutz fest.

Auf Länderebene bevorzugt Fisch AM weiterhin Mexiko, das von seiner geographischen Nähe zu den USA vom aktuellen Nearshoring-Trend profitiert. "Außerdem setzen wir auf Unternehmen aus dem Rohstoffsektor, darunter Öl- und Goldproduzenten, die Nutznießer der sich erholenden Nachfrage in China sind. Insgesamt stimmen uns damit die Renditechancen, die sich in den Schwellenländern bieten, für das laufende Jahr optimistisch", merkt Fischli Rutz abschließend an. (aa)

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