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Fehlende Dividenden von Helaba, Deka belasten Sparkassen

Hessens und Thüringens Sparkassen rechnen für 2020 mit einem Einbruch des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Fünftel auf 760 Millionen Euro. Schuld daran sei unter anderem die EZB, erklärte der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) am Dienstag.

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“Der Zinsüberschuss wird auch wegen des Quasi-Ausschüttungsverbots der EZB weiter nachgeben, da die Mitgliedsinstitute des SGVHT wegen ihrer maßgeblichen Beteiligungsquote an der Landesbank Hessen-Thüringen und der DekaBank davon besonders betroffen sind”, hieß es in der Mitteilung des Verbands.

EZB-Aussage zu Dividendenpolitik belastet zusätzlich
Die EZB hatte großen Banken im Juli nahegelegt, wegen der Coronavirus-Pandemie mit der Zahlung von Dividenden bis zum nächsten Jahr zu warten, um so ihre Finanzkraft zu erhalten. Zudem will die Aufsicht, dass die Institute bis Januar keine Aktien zurückkaufen und “bei der variablen Vergütung äußerst moderat sind”.

Betriebsergebnis wohl auch nach Bewertungen in 2020 niedriger
Auch das Betriebsergebnis nach Bewertung wird 2020 bei den SGVHT-Sparkassen nach eigenen Angaben wohl niedriger ausfallen als im Vorjahr. “Es wird wegen der Corona-Krise mehr Kreditausfälle geben”, erklärte der Verband. Die Sparkassen in Hessen und Thüringen dürften demnach ihre Risikovorsorge im Kreditbereich deutlich erhöhen, und zwar von 47 Millionen Euro in 2019 auf voraussichtlich 167 Millionen Euro.

Kreditrisikovorsorge verdreieinhalbfacht
„Wie hoch die Kreditausfälle sein werden, lässt sich noch nicht genau sagen”, sagte Verbandspräsident Gerhard Grandke. “Es gibt keine besonderen Klumpenrisiken. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass unsere Sparkassen ihre Bewertungsergebnisse im Kreditgeschäft in überschaubaren Grenzen halten und bewältigen können.” (kb)

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