Logo von Institutional Money
| Märkte

Er ist wieder da: Buffett plant Milliardendeal im Energiesektor

Das Warten der Anleger, die wochenlang gespannt ihre Augen auf neue Signale von Starinvestor Warren Buffett gerichtet hatten, ist beendet. Seine Gesellschaft Berkshire Hathaway gibt fast zehn Milliarden Dollar für ein Erdgasunternehmen aus.

© Andrew Harrer

Die Treue der Fans von Warren Buffett wurde in den vergangenen Wochen auf die Probe gestellt. Dem "Orakel von Omaha" schienen angesichts der Corona-Krise die Ideen ausgegangen zu sein. Statt wie am Höhepunkt der Finanzkrise Assets billig zuzukaufen, blieb Buffett untätig. Seine Holdinggesellschaft Birkshire Hathaway verlor Pandemie-bedingt rund 30 Prozent ihres Wertes (B-Aktie). Die bisherige Erhohung ist sehr schwach, während der Gesamtmarkt geradezu davon galoppiert. Die "Financial Times" (FT) stellte sogar schon die Frage, ob Buffett etwa sein Gespür für Investments verloren habe.

Nun wagt er sich wieder vor. Zum ersten Mal seit der globalen Pandemie gibt es einen größeren Deal. Wie Berkshire Hathaway am Montag (7. Juli 2020) verkündete, kauft die Energiesparte des Unternehmens dem Energiekonzern Dominion Energy die Erdgaspipeline und das Speichergeschäft ab. Die Teilübernahme kostet 9,7 Milliarden US-Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro). Rund vier Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) will Berkshire Hathaway Energy in bar bezahlen. Es werden Schulden im Volumen von 5,7 Millionen Dollar (5 Millionen Euro) übernommen. Stimmen die Behörden dem Kauf zu, erwirbt Berkshire rund 12.392 Kilometer an Gasverteilernetzen und 25 Milliarden Kubikmeter an Speicherkapazitäten.

Umsichtiger Deal
Cathy Seifert, Analystin bei CFRA Research, deutete gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg an, dass es sich wohl nicht um den Megadeal handelt, den Buffett für seinen Cash-Berg von 137 Milliarden Dollar (121 Milliarden Euro) gesucht hatte. Der Deal sei "umsichtig" so Seifert. Buffett öffne sich neuen Zukäufen offenbar mit Vorsicht. "Es ist ein bisschen wie eine Öffnung eines Ventils. Ich denke nicht, dass es wie bei einem Lichtschalter ist, den man an und ausschaltet", so Seifert. Der Schritt sei jedenfalls strategisch gerechtfertigt und passe in das bestehende Geschäftsmodell. (eml)

Dieses Seite teilen