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DZ Bank-Tochter könnte Signa-Exposure in Frankfurt und Hamburg haben

Die DZ Hyp, ein Immobilienfinanzierer der DZ Bank, scheint Darlehen an Signa-Gesellschaften vergeben zu haben, wie Gläubigerlisten zu entnehmen ist.

© Gy2men / stock.adobe.com

Das Exposure der DZ Bank gegenüber dem insolventen Handels- und Immobilienimperium von René Benko könnte auf zwei Projekte in Hamburg und Frankfurt zurückgehen, wie Bloomberg berichtet. Darauf deuten Daten in Gläubigerlisten seiner Signa-Gesellschaften hin, die Bloomberg einsehen konnte.

Die Signa-Insolvenzunterlagen geben Einblicke in das Engagement einzelner Banken, liefern möglicherweise aber kein vollständiges Bild zum Exposure gegenüber der Signa-Gruppe und verbundenen Parteien, wie Bloomberg anmerkt.

DZ Hyp ist Gläubiger
In den Insolvenzunterlagen der Signa Prime Selection wird die DZ Hyp, ein Immobilienfinanzierer der DZ Bank, als Gläubiger für ein Projekt direkt am Frankfurter Opernplatz genannt. In den Unterlagen der Schwestergesellschaft Signa Development Selection wiederum ist die DZ Hyp als Gläubiger für das Bauvorhaben Flüggerhöfe in Hamburg zu finden.

Das passt zu Aussagen von DZ-Hyp-Chefin Sabine Barthauer. Sie hatte in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" von zwei Signa-Finanzierungen ihres Hauses gesprochen, ohne jedoch weitere Details zu nennen.

Insgesamt beläuft sich das Exposure der DZ Bank beziehungsweise ihrer Tochter DZ Hyp auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag, wie vor einigen Wochen bekannt wurde.

Über die Objekte
Beim Projekt Opernplatz handelt es sich um ein Grundstück in bester Lage direkt an der Alten Oper, das brach liegt und deshalb zeitweise als Beach-Club diente. Das einst dort stehende Gebäude aus der Nachkriegszeit war abgerissen worden. Stattdessen sollte ein achtstöckiges Geschäftsgebäude entstehen, zeitweise wurde auch ein Hochhaus diskutiert.

Die Flüggerhöfe in Hamburg umfassen mehrere Gebäude aus den Jahren 1888, 1908 und 1937. Sie sind durch durch einen großzügigen Innenhof miteinander verbunden. Hier sollten Büros, Wohnungen und Einzelhandel entwickelt werden. Die Sanierung lief, dann kam der Baustopp. Die Projektgesellschaft selbst hat in diesem Fall ebenfalls Insolvenz angemeldet.

Neben der DZ Bank haben innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe auch einige Primärbanken Signa finanziert. Ähnliches zeigt sich im öffentlich-rechtlichen Sektor, wo sowohl Landesbanken wie Helaba und BayernLB als auch Sparkassen zu den Gläubigern zählen.

Das Finanzministerium und die Aufsicht Bafin zeigen sich gelassen, was die Folgen der möglichen Verluste der Banken angeht. Es bestehe mit Blick auf Signa derzeit keine Gefahr für einzelne deutsche Banken, hieß es vergangene Woche von Staatssekretär Florian Toncar. Selbst ohne Berücksichtigung von Sicherheiten, bei der Realisierung eines Vollverlustes, würde demnach kein Institut die harten Kapitalanforderungen unterschreiten.

Die DZ Bank hatte für die DZ Hyp für die ersten sechs Monate 2023 Zuführungen zur Risikovorsorge von rund 20 Millionen Euro berichtet. Das war deutlich weniger als bei anderen großen Immobilienfinanzierern gewesen. (aa)

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