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Droht uns jetzt ein Oktober-Crash?

Die Spannungen an den Märkten nehmen zu. Zins- und Dollaranstieg, Energiekrise in Europa und Rezessionsanzeichen sind nur einige der Indikationen, die auf weitere Kursrückgänge hinweisen könnten. Zugleich fanden im gerade begonnen Monat Oktober 1929 und 1987 zwei spektakuläre Crashs statt.

Dimitri Speck, Gründer und Chef-Analytiker von Seasonax, einer auf Saisonalität in all ihren Ausprägungen spezialisierten Investment-Boutique  
Dimitri Speck, Gründer und Chef-Analytiker von Seasonax, einer auf Saisonalität in all ihren Ausprägungen spezialisierten Investment-Boutique  © Seasonax

Sehen wir uns den Oktober daher saisonal genauer an. Ist dieser Monat prädestiniert dafür, dass sich in ihm Spannungen in starken Kursrückgängen entladen?

Der Oktober unter der saisonalen Lupe
"Sehen Sie sich dazu die sehr langfristige Saisonalität des Dow Jones über mehr als hundert Jahre im saisonalen Chart an", sagt Dimitri Speck, Gründer und Chef-Analytiker von Seasonax. "Er wurde aus dem Durchschnitt der Erträge der Jahre ab 1898 errechnet und zeigt den typischen saisonalen Verlauf des Dow Jones." Die horizontale Achse weist den Zeitpunkt im Jahr aus, die vertikale Achse den Stand des saisonalen Index.

Dow Jones, saisonaler Verlauf, ermittelt ab 1898
Der Oktober ist nicht an sich schwach.

Quelle: Seasonax

Dunkelblau markiert im saisonalen Chart ist der Oktober, also die Phase vom 30. September bis 31. Oktober. In dem Monat stieg der Dow Jones saisonal marginal an. Der durchschnittliche Gewinn über die vergangenen 124 Jahre betrug 0,13 Prozent. Der Oktober ist so gesehen saisonal unauffällig. Doch woher kommt es dann, dass der Oktober als Crash-Monat gilt?

In einzelnen Jahren fällt der Markt im Oktober stark!
Eine Detailanalyse ergibt nun, dass die saisonale Phase zwischen dem 30. September und dem 31. Oktober für den Dow Jones in 70 von 124 Fällen, also der Mehrzahl der Jahre, positiv verlief. Auffällig: In den Gewinnjahren betrug der Gewinn in dieser Jahreszeit im Mittel 3,94 Prozent, in den Verlustjahren der Verlust höhere 4,68 Prozent. Im Oktober kommt es somit öfter zu Anstiegen als Rückgängen. Letztere waren aber stärker.

Oktober unter der Lupe
Das Balkendiagramm zeigt dazu für alle Jahre seit 1898 den Ertrag des Dow Jones zwischen dem vom 30. September und dem 31. Oktober. In Grün sind die Jahre eingefärbt, in denen es zu Gewinnen kam, in Rot jene, in denen ein Verlust auftrat.

Dow Jones, Ertrag in Prozent zwischen 30.9. und 31.10., in einzelnen Jahren seit 1898 Mehrmals krachten die Kurse im Oktober, wie der folgende Chart illustriert.

Quelle: Seasonax

Auffälligkeiten
Mehrmals kam es zu Kursstürzen, so 1929 im Zuge des Crashs um 20,36 Prozent, dann 1987 im Zuge eines weiteren Crashs um 22,42 Prozent, und dann 2008 im Zuge der Finanzmarktkrise um 14,06 Prozent. Obwohl somit der Oktober ein Monat mit Seitwärtstrend ist, kam es zwar selten, aber dennoch in einzelnen Jahren zu scharfen Abwärtsbewegungen.

Fazit
"Die Saisonalität der kommenden Wochen alleine spricht nicht für einen Crash – dazu ist er zu selten", stellt Dimitri Speck fest. "Allerdings lässt sie einen Crash angesichts der Historie des Oktobers möglich erscheinen, wenn noch andere Faktoren wie die eingangs erwähnten vom Zinsanstieg bis zur Energiekrise hinzukommen."

Seasonax unterstützt nicht nur dabei, gute und schwierige Phasen zu identifizieren, sondern mit dem Screener-Tool auch, die aussichtsreichen Instrumente zu finden. Speck dazu: "Rufen Sie doch www.seasonax.com auf und untersuchen Sie, welche Aktien, Rohstoffe oder Währungen wann genau saisonal zu steigen beziehungsweise zu fallen beginnen." (kb)

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