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Do Investment: Immer mehr Warnsignale mahnen zur Vorsicht

Investoren sollten angesichts der vielfachen Anzeichen eines überhitzten Aktienmarkts noch mehr Vorsicht als sonst walten lassen und vielleicht einen Teil der Positionen absichern. Die Marktstrategen von Do Investment haben bereits einen Teil ihrer gemachten Gewinne realisiert.

David Wehner, Do Investment
David Wehner, Do Investment© Do Investment AG

Im Aktienmarkt hält eine beängstigende Euphorie an. Der Kapitalisierung des US-Aktienmarkts erreicht mit 190 Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsproduktes einen historischen Rekordwert. Die Put/Call-Ratio hat den Tiefststand aus dem Jahr 2000 (während der Hochphase der Dotcom-Blase) erreicht und spiegelt die aggressive Spekulation von Investoren auf steigende Aktienkurse wieder.

Besorgniserregend sei vielfach die Vervielfachung von Aktienkursen bei unprofitablen Technologie-Unternehmen, die vielleicht die Welt verändern könnten und der religiös anmutende Kult um Tesla und Bitcoin. Auf diese Zeichen einer Überhitzung des Aktiemarkts weist David Wehner, Senior Portfoliomanager bei der Do Investment AG, in einer aktuellen Marktkommentierung hin.

Blase ist nicht gleich Blase
Laut Wehner gleicht aber keine Blase an den Kapitalmärkten der anderen und die Ausprägungen würden sich stark voneinander unterscheiden. Mit Blick auf das Kurs/Gewinn-Verhältnis seien die breiten Aktienmarktindizes noch weit von blasenartigen Entwicklungen entfernt.

Die überproportionalen Kurs-Entwicklungen bei den großen Tech-Unternehmen wie Apple, Google, Amazon und Microsoft seien beeindruckend. Allerdings weisen diese Unternehmen seit Jahren stark steigende Gewinne aus – und seien weit entfernt von den blasenartigen Bewertungen Anfang der 2000er Jahre. Zugegebenermaßen habe die Covid-19 Pandemie zu einem Sondereffekt bei den genannten Unternehmen geführt, der sich wahrscheinlich nicht noch einmal in dieser Form wiederholen lässt, hält Wehner fest. "Trotzdem liest und hört man immer wieder von der Sorge vor einer Blase an den Märkten – und sie ist zum Teil berechtigt", erklärt Wehner.

Die Märkte haben sich seit Ende der Finanzkrise im Gleichlauf nach oben entwickelt. Seitdem die Zentralbanken das Ruder in die Hand genommen haben, gäbe es scheinbar kaum Risiken, keine Verlierer – sondern nur Gewinner in diversen Abstufungen. Mit Blick auf den langfristigen Chart des S&P 500 Index wirkt der Kurseinbruch von März 2020 wie ein kleiner Dip (kurzfristiger Einbruch).

Zahlreiche Übertreibung
Zudem haben die Renditen von Hochzins-Anleihen neue Tiefststände erreicht – und das während einer Rezession. Um Einzeltitel wie Tesla und Bitcoin ist ein regelrechter Kult entstanden. Tesla ist mittlerweile 1,6 Mio. US-Dollar je verkauftes Auto pro Jahr wert. General Motors gerade einmal 10.000 US-Dollar. "Solange die Lockdown-Maßnahmen die Weltwirtschaft lähmen und die Zentralbanken die Märkte mit Geld fluten, wird diese Entwicklung weitergehen. Wie heißt es so schön: Solange die Musik spielt, muss man tanzen" erklärt Wehner.

Neuer Rhythmus mit Zyklikern
"Um bei dieser Metapher zu bleiben, auch wir wissen nicht, wie lange die Musik noch spielt. Allerdings haben wir diese Party im zweiten Halbjahr 2020 verlassen – und sind nun auf der After-Party mit den Verlierern der jüngst vergangenen Jahre: den Industrie-, Chemie-, und Automobiltiteln", schreibt Wehner weiter.

Sein Haus präferiert derzeit zyklische und defensive Value-Titel. Technologie-Titel spielen momentan eine untergeordnete Rolle. Obwohl Do Investment weiterhin an ein erhöhtes Tempo bei der Digitalisierung glaubt, scheint vielfach diese Entwicklung eingepreist.

"Wir sind der Auffassung, dass wir nicht direkt morgen in einer Welt leben werden, die ausschließlich durch digitale Produkte, Elektromobilität und erneuerbare Energie geprägt sein wird. Darüber hinaus gehen von wir von leicht steigenden Zinsen und einer positiven Performance bei Gold im Verlauf des Jahres 2021 aus", erklärt Wehner abschließend. (aa)


Über die Do Investment AG:
Do Investment ist Teil der Unternehmensgruppe von Silvius Dornier. Eingebunden in ein Netzwerk und in enger Verknüpfung mit dem Family Office der Familie Silvius Dornier werden Privatpersonen, mittelständische Unternehmerfamilien, konservative Institutionen und Stiftungen ganzheitlich in allen Fragen der Vermögensplanung und des Vermögensmanagements betreut.

Die Kernkompetenzen von Do Investment liegen neben der Strukturierung und Verwaltung von liquiden Vermögenswerten in ausgewählten Sachwertinvestments im Bereich der Agrarwirtschaft.

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