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Dieses Land erwartet eine Verdoppelung der Kosten des Zinsdienstes

Österreich muss angesichts höherer Schulden und vor allem höherer Zinsen am Primärmarkt mit einer Verdoppelung der Aufwendungen für den Zinsdienst rechnen. Ähnliche Hiobsbotschaften aus der Sicht der Steuerzahler werden demnächst wohl auch aus anderen Ländern der Eurozone kommen.

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Österreichs Kosten für den Schuldendienst werden sich im nächsten Jahr mehr als verdoppeln und fast neun Milliarden Euro erreichen. Dies sei eine deutliche Mahnung an die Länder der Europäischen Union, zu nachhaltigen Haushalten zurückzukehren, sagte Finanzminister Magnus Brunner einem Bloomberg-Bericht zufolge.

Das Alpenland will sein Defizit im kommenden Jahr auf 2,9 Prozent der Wirtschaftsleistung senken, nachdem es 2022 3,5 Prozent erreichen wird, berichtete der ORF am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen der Regierung.

Die steigende Kosten für den Zinsendienst machten “natürlich die ganze Budgetsituation nicht leichter - umso wichtiger ist es auch immer darauf hinzuweisen, dass wir mittelfristig wieder zu nachhaltigen Budgetpfaden zurückkehren müssen, um uns Spielräume zu schaffen für solche Krisen, die wir gerade jetzt erleben”, sagte Brunner dem ORF. “Nicht nur aus Selbstzweck und nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf europäischer Ebene.”

Österreich gehört bei der Haushaltspolitik zu den konservativeren EU-Staaten. Die Regierung in Wien rechnet damit, im nächsten Jahr wieder ein EU-konformes Defizit zu erreichen, nachdem sie zur Bekämpfung der Covid-Pandemie die Ausgaben erhöht hatte.

Fitch Rating stellte bereits die Rute ins Fenster
Die Abhängigkeit von russischem Gas, Prognosen einer wirtschaftlichen Stagnation und eine langsamere Haushaltskonsolidierung veranlassten Fitch Ratings letzte Woche dazu, den Ausblick für Österreichs Kreditwürdigkeit auf negativ zu ändern. (aa)

Höhere, durchschnittliche Zinsen für Österreichs Anleihen

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