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Diese Aktie fällt 28 Prozent nach Short-Attacke durch Gotham City

Der auf Problemfälle spezialisierte Finanzinvestor Mutares ist am Donnerstag an der Börse selbst zum Problemfall geworden. Mit einem Kursrutsch von in der Spitze bis zu 28 Prozent hat die Aktie auf Vorwürfe des Leerverkäufers Gotham City Research reagiert. Was ist dran an den Vorwürfen?

Gotham City Research erinnert durch seinen Firmenwortlaut an Batmans Stadt in den Comics.
Gotham City Research erinnert durch seinen Firmenwortlaut an Batmans Stadt in den Comics.© Bloomberg / Bloomberg News

In seinem Bericht führt Gotham City ein erhöhtes Risiko einer “erheblichen Überbewertung” der Mutares-Aktie ins Feld - und behauptet eine zunehmende Abhängigkeit des Unternehmens von Fremdkapital zur Finanzierung von Dividenden. Mit dem bei der Aktie beispiellosen Kursrutsch schrumpfte der Börsenwert des Münchener Unternehmens auf kaum mehr als 400 Millionen Euro. Nun ist das Unternehmen am Zug, die Vorwürfe glaubhaft zu entkräften.

Im Januar hat ein Bericht des Leerverkäufers die Aktien der spanischen Grifols in den Keller getrieben. Dem Blutplasma-Unternehmen droht nun ein Disziplinarverfahren der spanischen Börsenaufsicht.

Mutares investiert in angeschlagene Unternehmen und beteiligt sich aktiv an deren Sanierung. Im Fokus stehen dabei Unternehmen in der Automobil-, Technologie-, und Einzelhandelsbranche mit einem Umsatz zwischen 100 und 750 Millionen Euro.

Mutares auf dem niedrigsten Stand seit Jahresbeginn

Mutares antwortet auf den Research-Bericht von Gotham City
"Der am 26. September 2024 von Gotham City Research veröffentlichte Bericht besteht hauptsächlich aus Fakten, die bereits von Mutares veröffentlicht wurden. Diese Fakten werden aus Sicht von Mutares jedoch irreführend dargestellt und mit Behauptungen, Vermutungen und Unterstellungen versehen, um die Sachlage zu verzerren und zum Schaden der
Mutares-Aktionäre eigene wirtschaftliche Interessen (Short-Position) zu verfolgen", heißt es gleich zu Beginn. Gotham City Research habe Mutares zu keinem Zeitpunkt versucht zu kontaktieren und Mutares insbesondere keine Gelegenheit gegeben, sich vor der Veröffentlichung des Berichts zu den hierin enthaltenen Vorwürfen zu äußern.

Erhobene Vorwürfe entschieden zurückgewiesen (Auszug)
- Das Geschäftsmodell von Mutares, zu dem auch eine globale Expansion gehört, erfordert Anfangsinvestitionen, die sich erfahrungsgemäß mit den ersten Transaktionen auszahlen.
- Mutares' Wachstumsstrategie umfasst signifikante Investments in das bestehende Portfolio mit dem klaren Ziel eines Return on Invested Capital von 7-10x.
- Erfolgreiche Mutares-Exits in 2022-2024 mit Nettoerlösen von über 200 Millionen Euro bestätigen die Mutares-Strategie.
- Sämtliche Geschäfte mit nahestehenden Personen von Mutares sind im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben erfolgt und veröffentlicht worden.
- Mutares ist überzeugt davon, dass ein Ausweis des NAV nicht aussagekräftig ist, da aufgrund von ständigen Veränderungen innerhalb der Portfoliounternehmen keine vergleichbare
Stichtagsbetrachtung möglich ist.
- Der vom Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte und unterzeichnete verkürzte Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2024 weist den Wert von 422,2 Millionen Euro für die Zahlungsmittel und -äquivalente sowohl in der Bilanz als auch in der Kapitalflussrechnung korrekt aus. (kb)

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