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Die Vorteile der Illiquidität: Bestehen sie wirklich?

Illiquide Anlageklassen haben neben vielen Vorteilen auch einen systemimmanenten Nachteil: Sie sind illiquide. Anleger können in aller Regel nicht kurzfristig aus ihren Investments aussteigen. Im Gegenzug sollten sie eine Illiquiditätsprämie bekommen. Ob das der Fall ist, hat Jochen Butz analysiert.

Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust und Leiter Alternative Investments
Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust und Leiter Alternative Investments© HQ Trust

Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust und Leiter des Bereichs Alternative Investments, vergleicht die Wertentwicklung und die Volatilität von vier illiquiden Anlageklassen – Private Equity, Private Debt, Immobilien sowie Infrastruktur – mit ihren liquiden Pendants. Die Untersuchung umfasst rund 20 Jahre, den Zeitraum von Ende 2000 beziehungsweise 2007 bis Anfang 2021.

Erkenntnisse
"Illiquide Anlageklassen bieten auf lange Sicht eine bessere Rendite und meist auch eine geringere Volatilität als ihre liquiden Pendants“, stellt Jochen Butz fest. Die folgende Grafik zeigt, warum man zu diesem Schluss kommen muss.

Wichtige Details
Butz weiter: „Die Mehrrendite generieren die Alternativen Investments häufig in Abwärtsphasen: Während sie in Zeiten stark steigender Märkte etwas hinter den Aktien und Renten zurückbleiben, erzielen sie eine deutliche Outperformance in fallenden Märkten.“ Und:
„Auch während der Corona-Krise hat die Anlageklasse bewiesen, dass sie ein attraktives Chance-Risiko-Profil hat: Die Kursrückgänge waren hier nicht so stark wie m liquiden Bereich und wurden schnell wieder aufgeholt.“

Illiquiditätsprämie bestätigt
„Im Bereich Alternativer Investments erwarten wir auch in Zukunft attraktive Illiquiditätsprämien. Aufgrund der hohen Nachfrage sollten diese aber etwas geringer ausfallen“, sat Butz. Mit Blick auf Deutschland hält er fest: „Von der neuen Regierung erwarten wir keine größeren Veränderungen im Bereich Alternativer Investments. Im Immobilienbereich stehen bei allen Parteien Nachhaltigkeit und soziale Aspekte im Fokus. Infrastrukturprojekte werden auch weiterhin stark gefördert.“

Die Akzeptanz Unternehmen an Private Equity-Fonds zu verkaufen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Butz und seine Kollegen bei HQ Trust rechnen damit, dass dieser Trend anhält. Zuletzt seien eher resiliente Bereiche wie Technologie oder Gesundheit gefragt gewesen. (kb)

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