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Deutscher Staatsfonds will 30 Investmentprofis einstellen

Der deutsche Staatsfonds Kenfo will in den kommenden Jahren sein Portfolio an illiquiden Anlagen stark ausbauen und vor diesem Hintergrund die Zahl der Mitarbeiter verdoppeln.

Staatsfondslenkerin Anja Mikus braucht mehr Investmentprofis für illiquide Assetklassen.
Staatsfondslenkerin Anja Mikus braucht mehr Investmentprofis für illiquide Assetklassen.© Kenfo

Die Kapitalzusagen für alternative Anlagen liegen inzwischen bei 1,8 Milliarden Euro, nachdem lange Zeit Aktien und Anleihen im Mittelpunkt standen. “Ein Augenmerk wird aktuell auf Private Equity und nachhaltige Infrastruktur gerichtet”, sagte Vorstandschefin Anja Mikus, die bis vergangenes Jahr auch im Aufsichtsrat der teilstaatlichen Commerzbank AG saß, am Mittwoch bei der Vorlage der Jahreszahlen, wie Bloomberg News berichtet. Um mehr Rendite zu erzielen, wolle der Kenfo künftig auch in nicht-börsennotierte Anlagen investieren. Ziel sei, den Anteil illiquider Investments auf 30 Prozent des Fondsvermögens anzuheben.

Anleihen und Aktien dominieren

Verdoppelung des Personalstandes
Der Fonds plant Mikus zufolge, eigene Kompetenzen für alternative, illiquide Investments schrittweise auszubauen. In den kommenden Jahren sollen bis zu 30 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Ende 2020 waren inklusive Vorstand 28 Personen für den Kenfo tätig.

24 Milliarden Euro schwer: Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung
Aufgabe des vor vier Jahren mit 24,1 Milliarden Euro an Startkapital gegründeten “Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung” ist es, langfristig genügend Rendite zu erwirtschaften, um Zwischen- und Endlagerung von radioaktivem Abfall deutscher Atomkraftwerke zu finanzieren. Im Rahmen des Atomausstiegs hatten die Betreiber der Meiler das Startkapital für den Fonds zur Verfügung gestellt, wodurch die finanzielle Verantwortung für die Lagerung auf den Staat überging.

Der Fonds hat aktuell eine Aktienquote von 42 Prozent
Rund zehn Prozent sind in risikoarmen Staatsanleihen angelegt, ungefähr 30 Prozent in Unternehmens- und Schwellenländeranleihen. Nur ein kleiner Anteil steckt in nicht-börsennotierten Anlagen wie Private-Equity- und Infrastrukturfonds.

Klimaneutralität bis 2050 angestrebt
Im vergangenen Jahr hatte er mit seinen Finanzinvestments ein Anlageergebnis von 8,3 Prozent erzielt. Das Ergebnis belief sich auf 120,5 Millionen Euro. Zugleich war der Kenfo der “Net-Zero Asset Owner Alliance” beigetreten. Bis 2050 sollen alle Investitionen klimaneutral sein. (kb)

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