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Deutsche Telekom verkauft Masten an Brookfield-Konsortium

Die Deutsche Telekom verkauft eine Mehrheitsbeteiligung an ihrer Mastensparte GD Towers für geschätzte 10,7 Milliarden Euro in bar an Brookfield Infrastructure und Fonds, die mit der DigitalBridge Group verbunden sind. Es ist eine der größten Transaktionen im Bereich digitaler Infrastruktur 2022.

© MATTHIAS BUEHNER / stock.adobe.com

Die Telekom verkauft 51 Prozent an dem Geschäft, das dabei inklusive Schulden mit etwa 17,5 Milliarden Euro bewertet wird, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen bekanntgeben hat. Brookfield hatte sich in letzter Minute mit DigitalBridge zusammengetan, nachdem sein vorheriger Partner, die Cellnex Telecom, ausgestiegen war, wie Bloomberg berichtete.

Riesendeal 2022
Das Bonner Telekommunikationsunternehmen wird den Erlös nutzen, um Schulden abzubauen und Pläne zur Übernahme der Mehrheit an T-Mobile US zu finanzieren. Der Verkauf eines Anteils am Tower-Geschäft der Deutschen Telekom wird laut Bloomberg-Daten zu den größten europäischen Infrastruktur-Deals des Jahres gehören.

KKR-geführtes Konsortium kam nicht zum Zug
Die kanadische Investmentfirma Brookfield und der US-Infrastrukturinvestor DigitalBridge haben sich in letzter Minute zusammengetan, um ein Angebot für die Beteiligung an GD Towers abzugeben, die mehr als 40.000 Standorte betreibt. Damit setzten sie sich gegen ein von KKR & Co. geführtes Konsortium durch.

Deutsche Telekom kann Kontrolle wiedererlangen
Die Deutsche Telekom wird einen Anteil von 49 Prozent an der Einheit behalten und hat nach eigenen Angaben das Recht, die Kontrolle wiederzuerlangen und GD Towers in der Zukunft wieder zu konsolidieren. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres abgeschlossen sein, so die Deutsche Telekom.

Die börsennotierte Infrastruktursparte der Vodafone Group, Vantage Towers, gehörte laut Bloomberg News zu den Interessenten, die sich zuvor mit dem Geschäftsbereich näher befasst hatten.

Europäischer Trend
Europas Telefongesellschaften - die mit teuren Investitionen in Glasfaser und 5G-Netzwerk-Upgrades konfrontiert sind, kombiniert mit großen Schuldenbergen und stagnierenden Aktienkursen - haben begonnen, Infrastruktur wie Masten und Festnetze zu verkaufen. Institutionelle Investoren interessiert das Funkmasten-Geschäft, weil es stetige, langfristige Renditen generiert. (kb)

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