Logo von Institutional Money
| Märkte

Deutsche Banken steigen bei Ost-Geschäften auf die Bremse

Die Bayerische Landesbank stoppt Neugeschäfte mit den Ländern Russland und Belarus, aber auch teilweise Geschäfte mit der leidgeprüften Ukraine. Andere deutsche Banken reagieren ebenfalls.

© Rawf8 / stock.adobe.com

Die BayernLB ergreift angesichts des Krieges in der Ukraine umfassende Maßnahmen. Das Neugeschäft mit Bezug zu Russland, Belarus und der Ukraine wird in “allen Produkten” aktuell gestoppt, wie die Landesbank am Freitag gegenüber Bloomberg erklärte. Zudem stellt sie den Zahlungsverkehr in US-Dollar nach Russland und Belarus ein. “Weitere Maßnahmen für das Bestandsgeschäft sollen insbesondere zusätzliche Kontrollschritte ermöglichen”, erklärte die BayernLB weiter.

Die Landesbank betonte, dass sie sich in der Pflicht sehe, vertraglich eingegangene Verpflichtungen zu erfüllen - solange keine Sanktionen diesen entgegenstehen würden.

Bei der Helaba gibt es ebenfalls Einschränkungen, etwa beim Thema Trade Financing. “Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage und dynamischen Entwicklung im Russland-Ukraine Konflikt wird die Helaba bis auf weiteres keine neuen Export- und Handelsfinanzierungsanfragen mit russischen Banken begleiten”, erklärte sie.

Auch die DZ Bank erklärte, sie habe das Neugeschäft im Bereich Trade Financing mit Blick auf Russland, Belarus und die Ukraine seit Donnerstagabend eingestellt.

LBBW sieht geringes Russland-Risiko - Repräsentanz mit zwei Leuten
Die LBBW ist nach eigenen Angaben in Russland nur in sehr geringem Umfang engagiert. Vor diesem Hintergrund hält sie “die unmittelbar aus dem Ukraine-Konflikt resultierenden Risiken derzeit für überschaubar”, wie sie Bloomberg gegenüber mitteilte.

In Moskau unterhält die LBBW eine Repräsentanz ohne Banklizenz mit zwei Beschäftigten. Diese berät unter anderem zu Exportfinanzerungen oder Zahlungsverkehrsthemen, betreibt aber kein operatives Bankgeschäft.

Außerdem unterhält die LBBW ein so genanntes German Centre, das deutsche Firmen bei ihren Aktivitäten vor Ort unter anderem mit Büroräumen unterstützt.

“Wir sind auf Krisenfälle gut vorbereitet, beobachten die Entwicklungen sehr genau und ergreifen zeitnah der Lage angemessene Maßnahmen”, erklärte die LBBW.

Diese Maßnahmen seien darauf ausgerichtet, die Risiken für die Bank zu begrenzen und Sanktionen verlässlich einzuhalten, gleichzeitig aber auch die Auswirkungen auf die Kunden möglichst gering zu halten und rechtliche Verpflichtungen soweit wie möglich zu erfüllen. (aa)

Dieses Seite teilen