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Degroof Petercam: Anleihen sind eine spannende Spielwiese

Wegen der umfassenden geld- und fiskalpolitischen Hilfen sind steigende Zinsen nicht in Sicht. Doch selbst in diesem Umfeld bieten die Anleihemärkte Chancen für Investoren, sagt Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei Degroof Petercam Asset Management.

© Tierney / stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie lastet schwer auf den Anleihemärkten. Während sich Aktienanleger über steigende Kurse freuen, leiden Renteninvestoren unter dem anhaltenden Zinstief. Investoren sollten Zinstitel allerdings nicht abschreiben, sagt Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei Degroof Petercam Asset Management (DPAM). Ein globales Bond-Portfolio mit einem langfristigen Anlagehorizont kann sich seiner Einschätzung nach immer noch lohnen. "Insbesondere über diversifizierte Anleiheanlagen können Anleger attraktive, risikobereinigte Renditen erzielen", sagt De Coensel.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten brachten Euro-Staatsanleihen eine jährliche Rendite von bis zu 4,52 Prozent. Auch wenn solche Werte wohl erst einmal Geschichte sind, hält der DPAM-Stratege momentan immerhin bis zu vier Prozent Rendite pro Jahr für möglich. Wie viel ein Anleiheportfolio abwirft, hängt allerdings maßgeblich davon ab, wie offen Investoren für Hochzins-Bonds und Rentenpapiere aus Schwellenländern sind. Ein defensives Rentenportfolio kann derzeit im Schnitt rund ein Prozent Rendite pro Jahr bringen – wenn Anleger immerhin ein Viertel ihres Kapitals in Nicht-Euro-Papiere anlegen.

Wie steil wird die Kurve?
Die ultralockere Geldpolitik der großen Notenbanken hält die Leitzinsen wohl weiterhin im Keller. Das Gros der Investoren erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im ersten Quartal 2026 das erste Mal wieder anhebt. Die Schlüsselfrage ist laut De Coensel allerdings nicht, wann die Leitzinsen wieder steigen – sondern wie steil die Zinskurven angesichts der wirtschaftlichen Erholung und der anziehenden Inflation werden können.

"Mein zentrales Szenario sieht vor, dass der Druck in den nächsten Quartalen angesichts der anhaltenden Absorption von Duration durch die Zentralbank nur begrenzt steiler wird", sagt der DPAM-Experte. "Je länger der Markt also braucht, um solche Risiken einzupreisen, desto höher ist der heutige Wert der Rolldown-Rendite." Diese dürfte auf mittlere Sicht ein Haupttreiber der Anleiherenditen sein. (fp)

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