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Credit Suisse will Hedgefonds-Sparte nach Archegos-Pleite umbauen

Die Credit Suisse Group plant eine Generalüberholung ihrer Hedgefonds-Sparte. Die Implosion von Archegos Capital Management zwingt die Schweizer, einen Geschäftsbereich zu überdenken, der einer der profitabelsten für alle Wall-Street-Banken ist.

© Matthew Lloyd / Bloomberg

Den Leverage von Hedgefonds un deren Shorts zu finanzieren, ist überaus gewinnbringend, birgt aber auch große Risiken in sich, wie die Credit Suisse Group jüngst anhand des gut vier Milliarden Franken schweren Verlustes aus der Finanzierung von Bill Hwangs Archegos Capital Management wieder schmerzlich aufs Neue erleben musste. Nun wird aber reagiert und das Geschäft neu aufgestellt, wie Bloomberg berichtet.

Prime Brokerage unter der Lupe
In den kommenden Monaten könnte es signifikante Einschnitte im sogenannten Prime Brokerage geben, sagen mit dem Plan vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Die Credit Suisse hat bereits die Finanzierungsbedingungen für einige Fonds verschärft. Mit den Änderungen will man auch Einschnitte bei anderen Teilen der Investmentbank vermeiden, deren Geschäft gerade sehr gut läuft, sagten die Informanten.

CS ist Europas Nummer eins beim Prime Brokerage
Prime Brokerage heißen die Abteilungen von Banken, die speziell auf Hedgefonds ausgerichtet sind. Sie leihen diesen Geld für gehebelte Geschäfte und Aktien für Leerverkäufe und führen Transaktionen für sie aus. Für viele Investmentbanken sind diese Geschäftsverbindungen eine wichtige Einnahmequelle. Unter den europäischen Banken ist die Credit Suisse der größte Prime Broker.

Erhöhten und auch dynamischen Margenanforderungen gehört die Zukunft
Seit dem Archegos-Drama erhöht die Credit Suisse ihre Margen-Anforderungen für Swap-Verträge. Andere Banken waren in dem Bereich bereits vorher restriktiver. Auch wechselt die Zürcher Bank von statischen zu dynamischen Margen, was für einige Kunden Nachschusspflichten auslösen dürfte und insgesamt das Geschäft verteuern wird. (kb)

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