Logo von Institutional Money
| Märkte

Credit Suisse: Star-Zinsstratege Zoltan Pozsar warnt und geht

Der für seine guten Zinsprognosen bekannte ungarisch-stämmige Zoltan Pozsar hat die Credit Suisse verlassen, sich aber noch einmal auf einer Investorenkonferenz zur Zinspolitik geäußert. Wo Pozsar aufschlagen wird, ist noch nicht bekannt.

© fotogestoeber / stock.adobe.com

Der prominente Zinsstratege Zoltán Pozsar, der für die korrekte Vorhersage einer großen Umwälzung an den Märkten für US-Repo-Geschäfte im Jahr 2019 bekannt ist, hat die Credit Suisse Group verlassen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf andere Medien.

Pozsar sprach am Freitag auf einer Konferenz der Federal Reserve Bank of New York, ohne dass seine Firmenzugehörigkeit im Programm erwähnt wurde. Laut dem Wall Street Journal, das zuerst darüber berichtet hatte, stand dort auf seinem Namensschild im Feld für die Firmenangehörigkeit “TBD”, der im Englischen gängige Platzhalter für “noch festzulegende” Informationen. Informierte Kreise bestätigten seinen Abgang gegenüber Bloomberg.

Pozsar kam 2015 zur Credit Suisse, nachdem er zuvor im US-Finanzministerium tätig gewesen war. Er begann, Analysen über die Mechanismen der kommenden Zinserhöhungen der Fed zu verfassen und warnte in einer Analyse vom August 2019 vor Problemen auf dem Markt für Repo-Geschäfte. Seine Vorhersage bewahrheitete sich einen Monat später, als der Zinssatz, den institutionelle Kreditnehmer für sehr kurzfristige Darlehen zahlen mussten, in die Höhe schnellte.

Neuer Arbeitgeber ist noch unbekannt
Es war nicht sofort klar, wo der in Ungarn geborene Stratege als nächstes anheuern würde. Seine tiefgehenden Marktanalysen wurden oft auch außerhalb der relativ nüchternen Fachwelt geteilt und diskutiert. Sein LinkedIn-Profil nennt bislang unverändert die Credit Suisse als Arbeitgeber. Ein Vertreter der Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Pozsar erwartet eine weiterhin harkishe Fed
In der Diskussionsrunde vertrat Pozsar am Freitag die Ansicht, dass die US-Notenbank ihren Plan, die Inflation einzudämmen, wohl nicht aufgeben wird. Er sprach im Anschluss an die Entscheidung der Fed in der vergangenen Woche, die von einigen als Signal für eine mögliche Pause bei den Zinserhöhungen gesehen wurde. (aa)

Dieses Seite teilen