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Corona-Beben: SocGen-Händler verloren bis zu 200 Millionen Euro

Nun kommt langsam Licht ins Dunkel: Société Générale hat hunderte von Millionen Euro bei Aktien-Handelsgeschäften während der durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Marktturbulenzen verloren - wie auch der französische Konkurrent BNP Paribas.

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Händler der in Paris ansässigen Bank haben zwischen 150 und 200 Millionen Euro mit Aktienderivaten verloren, wie Informanten gegenüber Bloomberg äußerten. Die Verluste im Aktienbereich ereigneten sich im ersten Quartal und vor dem Ölpreiseinbruch im April. Sie werden wahrscheinlich durch die Performance der Bank bei festverzinslichen Wertpapieren und Devisen abgefedert, sagten die informierten Personen. Auch Händler beim französischen Konkurrenten BNP Paribas verzeichneten im ersten Quartal Verluste von schätzungsweise 200 Millionen Euro mit Aktienderivaten, hatte Bloomberg News bereits früher berichtet.

Dividenden-Futures-Positionen liefen aus dem Ruder
Der Bereich Global Markets der Société Générale, der Jean-Francois Gregoire untersteht, verzeichnete ein Handelsvolumen, das bei Aktien und festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen im März drei- bis viermal höher als üblich war, hieß es weiter. Einige der Positionen, die bei der Société Générale aus dem Ruder liefen, waren Dividenden-Futures, so die Informanten weiter. Diese Geschäfte haben an Wert verloren, da Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Ausschüttungen aufgrund des wirtschaftlichen Schadens durch das Coronavirus und in einigen Branchen aufgrund des Drucks der Aufsichtsbehörden aussetzten.

Dividendenfutures rauschten in den Keller
Was sich bis vor kurzem niemand vorstellen konnte oder wollte, ist, das viele Unternehmen ihre Dividenden angesichts der Corona-Krise entweder freiwillig aussetzen, um Cash im Unternehmen zu behalten, oder aussetzen beziehungsweise verschieben müssen, weil sie Staatshilfe nicht ohne entsprechende Bedingungen wie einer Dividendenaussetzung erhalten respektive die Aufsichten Banken und Versicherer quasi nötigen, zumindest bis in den Herbst hinein keine Dividendenzahlungen zu leisten.

(kb)

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