Christine Lagarde betont bei EU-Gipfel Stärke des Bankensektors
EZB-Chefin Christine Lagarde hat den europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel versichert, das der Bankensektor des Euroraums trotz der anhaltenden Marktturbulenzen stark sei. Dies hat Bloomberg News aus darüber informierten Kreisen erfahren.
Lagarde sagte den Angaben zufolge am Freitag, der Sektor habe sich dank der strengen Regulierungsvorschriften gut gehalten. Nun sei es an der Zeit, die Pläne für eine Bankenunion zu vollenden. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank betonte zudem, dass Preisstabilität und Finanzstabilität nicht im Widerspruch stünden. Die Währungshüter seien weiterhin entschlossen, die Inflation wieder auf zwei Prozent zu drücken.
Angesichts der Besorgnis nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Notrettung der Credit Suisse am vergangenen Wochenende hat vor dem Wochenende ein neuer Ausverkauf bei europäischen Bankaktien eingesetzt. Der Aktienkurs der Deutschen Bank sackte dabei bis zu 15 Prozent ab, ehe sie sich wieder erholten.
Bundesbankpräsident Joachim Nagel betonte regulatorische Fortschritte
Er sagte ebenfalls am Freitag in Edinburgh, die Notenbanker seien bereit zu handeln, sollten die Turbulenzen weiter ausufern. Er betonte zugleich die regulatorischen Fortschritte seit der Finanzkrise 2008. “Wir haben in den letzten zehn Jahren viel erreicht, vor allem in der Europäischen Union und in Bezug auf die Kapitalausstattung der Banken”, sagte Nagel, der auch Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank ist. “Wir sind also vorbereitet, wenn etwas kommt, aber wir denken, dass die Situation jetzt anders ist als 2008.” (kb)