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Chris Iggo, AXA IM, sieht "unterschiedliche Vorzeichen"

Mit Blick auf die Märkte ortet Chris Iggo von AXA IM unterschiedliche Vorzeichen für die Märkte in Amerika und Europa. Entsprechend unterschiedlich sollten Investoren agieren.

Chris Iggo, AXA IM
Chris Iggo, AXA IM© Axa IM

Die wieder stärker werdenden Pandemie zwingt zu mehr Differenzierung zwischen den einzelnen Weltregionen bzw. Märkten. Die meiste Aufmerksamkeit hat derzeit die USA, wo es bald zur Wahl eines (neuen) Präsidenten kommt. Laut Einschätzung von Chris Iggo, Chief Investment Officer bei AXA Investment Managers (AXA IM), treibe die Aussicht auf einen Sieg von Joe Biden die Märkte. Das könnte auch nach der Wahl am 3. November so weitergehen.

Mit Biden soll es besser werden
"Meiner Einschätzung nach könnten die Wähler erwarten, dass eine Biden-Administration der Kontrolle der Pandemie eine höhere Priorität einräumen würde". erklärt Iggo. Es erscheint für viele offensichtlich, dass gerade in den Bundesstaaten die Infektionszahlen mit Covid-19 steigen, die bei der Durchsetzung von Social Distancing und des Tragens von Gesichtsbedeckungen nicht übermäßig streng waren.

Dies habe wirtschaftliche Auswirkungen, da Staaten wie Wisconsin einen Anstieg der Infektionen und in der vergangenen Woche auch eine starke Zunahme der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zu verzeichnen hatten.

"Ein möglicher klarer Wahlsieg und zyklische reflationären Aussichten haben die Märkte in letzter Zeit angetrieben und werden wahrscheinlich vor dem 3. November und möglicherweise auch darüber hinaus die dominierenden Antriebskräfte bleiben", hält Iggo fest.

Europa wieder im Griff der Pandemie
In eine Phase, in der die europäischen Volkswirtschaften auf einem niedrigeren Niveau als Ende 2019 stehen, werden neue Corona-Beschränkungen auferlegt. Die Sektoren, auf die sich die neuen Beschränkungen konzentrieren, sind diejenigen, die bereits durch frühere Maßnahmen und Veränderungen im Verbraucherverhalten getroffen wurden.

Es sei Iggo zufolge wahrscheinlich, dass noch mehr Unternehmen schließen werden, die Arbeitslosigkeit weiter ansteigt und die Haushaltseinkommen und -ausgaben einen weiteren Schlag erleiden. "Eine Verschlechterung der Kreditvergabe ist im Unternehmens- und Haushaltssektor wahrscheinlich, und das bereitet einem Bankensystem Kopfschmerzen, das bereits mit einem wenig hilfreichen Zinsumfeld zu kämpfen hat", warnt Iggo. (aa)

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