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Chinesische Anleihen: Weitere 100 Milliarden sollten die Kurse treiben

Die Aufnahme chinesischer Staatsanleihen in den FTSE World Government Bond Index (WGBI) sorgt für Fantasie bei westlichen Investoren. Trotzdem könnten manche Anleger enttäuscht sein. Nikko Asset Management erläutert die Hintergründe.

© natanaelginting / stock.adobe.com

Wie von vielen Investoren erwartet, hat FTSE Russell angekündigt, chinesische Staatsanleihen ohne weitere Bedingungen in den FTSE World Government Bond Index (WGBI) zu integrieren. Was das für die Anlageklasse bedeutet, erläutert Takahiro Tazaki, Global Head of Product Specialists bei Nikko Asset Management.

Zeitliche Streckung enttäuscht
Angesichts der Anzahl neuer Emissionen sind Tazaki zufolge einige Anleger enttäuscht, dass die Aufnahme chinesischer Anleihen über 36 Monate statt wie ursprünglich geplant über zwölf Monate gestreckt wird. Dies dürfte jedoch nicht zu Abwärtskorrekturen der ausländischen Zuflüsse in den chinesischen Onshore-Anleihemarkt führen, meint Tazaki.

100 Milliarden US-Dollar an Umschichtungen
Passive Fonds mit einem Volumen von etwa zwei Billionen US-Dollar folgende diesem Index, und mit einer letztendlichen Gewichtung von 5,25 Prozent im Index liegt China an sechster Stelle hinter Deutschland. Dies entspräche Zuflüssen in chinesische Anleihen im Wert von über 100 Milliarden US-Dollar. Die Aufmerksamkeit richtet sich besonders auf japanische Investoren, da auf Japan ein relativ großer Anteil des Index entfällt, hält Tazaki fest.

Ausländer stocken China-Bonds auf
Der Anteil chinesischer Staatsanleihen im Besitz ausländischer Investoren wächst und erreichte im Februar dieses Jahres elf Prozent. Die jetzige Ankündigung wird für Rückenwind sorgen, da chinesische Staatsanleihen eine höhere Rendite und eine kürzere Duration als in den Industrieländern aufweisen. Außerdem haben Renminbi-denominierte Anleihen den Vorteil eines relativ stabilen Wechselkurses.

"All dies zusammengenommen deutet auf eine größere Nachfrage nach diesen Anleihen hin, die die Effizienz von Fixed-Income-Portfolios erhöhen können", erklärt Tazaki abschließend. (aa)

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