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China erholt sich von den Lockdowns, Probleme bestehen aber fort

John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko AM, äußert sich über seine Erwartungen für die chinesische Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2022.

John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management
John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management© Nikko AM

Chinas Wirtschaft sollte in der Lage sein, die gegenwärtigen Schwierigkeiten zu überwinden, wenn auch auf zeitweise holprigem Weg. "Die jüngsten Lockdowns haben sich sowohl auf das inländische als auch auf das globale Wachstum negativ ausgewirkt, vor allem durch die Unterbrechungen der Lieferketten. Jetzt aber sollte das Gegenteil der Fall sein, vor allem im dritten Quartal", findet John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management.

Probleme bestehen jedoch weiterhin
Das ist häufig der Fall, wenn größere wirtschaftspolitische Veränderungen anstehen. Die Schwäche des Immobilienmarktes hat weitreichende negative Auswirkungen sowohl auf die Wirtschaft als auch auf das Finanzsystem, das äußerst undurchsichtig und kompliziert, aber dennoch von entscheidender Bedeutung ist. Vail konkret: "Die Immobilienpreise dürften in Zukunft unter Druck stehen, vor allem, wenn leere Wohnungen zunehmend auf dem Sekundärmarkt verkauft werden."

Problembewusste KPCh-Regierung
Die Regierung ist sich dieser Probleme bewusst und versucht, den Regulierungsdruck etwas zu verringern und an verschiedenen Krisenpunkten anzusetzen. Den Kurs weg von einer immobilienorientierten hin zu einer technologieorientierten Nation dürfte sie jedoch beibehalten.

Insgesamt prognostiziert Nikko Asset Management ein enttäuschendes, aber nicht katastrophales BIP-Wachstum von 7,2 Prozent (annualisiert und saisonbereinigt) im zweiten Halbjahr 2022, begünstigt durch die Erholung nach den Lockdowns, und 4,0 Prozent im ersten Halbjahr 2023. Damit liegen Vails Einschätzungen unterhalb der Markterwartungen. (kb)

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