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Capital Group: Fed spannt Sicherheitsnetz für Risikoanlagen

Die US-Notenbank wird weitherhin Anleihen kaufen, meint die Capital Group. Damit stützt sie nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Bond-Markt.

© jiawangkun / stock.adobe.com

Wer risikoreichere Anlagen mit einer Position in US-Staatsanleihen absichern will, muss fürs Erste nicht befürchten, dass ihm steigende Zinsen einen Strich durch die Rechnung machen und die Anleihekurse unter Druck setzen. "Die US Federal Reserve hat signalisiert, dass die Geldpolitik so lange expansiv bleibt, bis sich die Wirtschaft vollständig erholt hat", sagt Tom Hollenberg, Portfoliomanager bei der Capital Group. Weil die Infektionszahlen in den USA deutlich steigen und der Leitzins bereits bei extrem niedrigen 0 bis 0,25 Prozent liegt, wird die Fed voraussichtlich weitere Anleihekäufe tätigen müssen, um die US-Wirtschaft zu stützen.

Die wahrscheinlichsten Kaufkandidaten der Notenbank sind US-Treasuries mit einer längeren Laufzeit, sagt Hollenberg. "Wir gehen davon aus, dass sich die Zinsen in einer engen Spanne bewegen und die Zinsstrukturkurve flacher wird", erklärt er. In den kommenden zehn Jahren sieht der Rentenexperte die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zwischen 0,7 und 1,0 Prozent, die Renditen 30-jähriger Papiere zwischen 1,4 und 1,8 Prozent. Damit liegen die Kapitalmarktrenditen in den Vereinigten Staaten höher als in den meisten anderen Industrieländern – während zugleich die Inflation auf Monate hinaus niedrig bleiben dürfte.

Chancen für Mutige bei Hochzinsanleihen
Auch für US-Unternehmensanleihen seien die Aussichten gut. Der Senat dürfte politisch zweigeteilt bleiben, sodass sich die Politik in wichtigen Bereichen – etwa beim Thema Steuern – wohl nicht groß ändern wird, sagt Capital-Group-Portfoliomanager Damien McCann. "Das ist gut für die Unternehmensgewinne." Für mutige Investoren seien insbesondere US-Hochzinsanleihen interessant: Sie punkten mit guten Fundamentaldaten und profitieren von der Unterstützung durch die Fed, so die Capital Group. Hochzinspapiere seien zumindest in den USA derzeit interessanter als Firmenbonds mit Investment-Grade-Rating, sagt McCann. (fp)

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