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BlueOrchard über die Covid-19-Widerstandsfähigkeit von Micro Finance

Für den Lead Portfoliomanager des BlueOrchard Microfinance Fund hat sich Mikrofinanz in den Schwellenländern während der Krise resilient gezeigt.

Sébastien Juhen, BlueOrchard
Sébastien Juhen, BlueOrchard© BlueOrchard

Die Covid-19-Pandemie ist weiterhin ein bedeutender Faktor, der die volkswirtschaftlichen Aussichten beeinflusst. Warum der Mikrofinanzsektor bislang besser durch die Krise gekommen ist, als von vielen gedacht, erklärt Sébastien Juhen, Lead Portfoliomanager des BlueOrchard Microfinance Fund: „Trotz eines herausfordernden zweiten Quartals lockern viele Schwellenländer die Kontaktbeschränkungen und nehmen ihre wirtschaftliche Aktivität wieder auf. Deshalb haben viele Mikrofinanzinstitutionen die Krise besser überstanden, als dies noch zu Beginn der Pandemie erwartet wurde.

Ein wichtiger Indikator dafür ist die Anzahl der Umschuldungsanträge von Mikrofinanzinstitutionen, von denen der Fondsmanager seit Juni keinen einzigen erhalten hat.

Blick auf die Märkte
Vielen asiatischen Märkten geht es – bei minimalen Beeinträchtigungen – weiterhin gut. Wirtschaftliche Aktivitäten wurden teils oder vollständig wiederaufgenommenen. Mikrofinanzinvestoren können dort ihre Auszahlungen wieder aufnehmen, wo die Menschen zu ihrer Arbeit zurückkehren und sich die Wirtschaft trotz Beschränkungen erholt. Dazu zählen Länder wie Indien und Myanmar.

Anders ist die Situation in Lateinamerika. In weiten Teilen gelten nach wie vor strenge Kontaktbeschränkungen. Die Region weist derzeit die höchsten Fallzahlen auf und ist daher mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen konfrontiert. In der Vergangenheit haben sich diese Märkte jedoch als widerstandsfähig erwiesen. Zudem zeichnen sich selbst in der gegenwärtig schwierigen Lage Anzeichen einer Erholung bei einer Reihe von Mikrofinanzinstitutionen ab.

Ansatz für herausfordernde Zeiten
Mikrofinanzinvestoren müssen laut Juhen in diesem herausfordernden Marktumfeld flexibel und agil bleiben. Die Konzentration sollte dabei auf Institutionen liegen, die dazu in der Lage sind, trotz des Umfelds, den Impact zu maximieren, sowie auf qualitativ hochwertigen Unternehmen, die ein langfristig strukturelles Wachstumspotenzial haben und aus der Krise gestärkt hervorgehen können.

Da in vielen Ländern weiterhin Reisebeschränkungen gelten, sollten Investoren einen alternativen Mechanismus für die Durchführung von Sorgfaltsprüfungen entwickeln, um auch künftig Investitionsmöglichkeiten identifizieren zu können.

Trotz der Stabilisierung und dem Wiedereinsetzen wirtschaftlicher Aktivität in vielen Märkten ist die Situation immer noch unbeständig. "Deshalb müssen Mikrofinanzinvestoren die Situation in den jeweiligen Regionen genau beobachten und eng mit ihren Investitionsnehmern zusammenarbeiten, um deren Bedürfnisse zu erkennen und diese adäquat zu unterstützen", erklärt Juhen abschließend. (aa)

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