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BlueBay: KI-Investitionsboom könnte das Wachstum stützen

Trotz der starken Quartalszahlen ist das Management vom Chiphersteller Nvidia in einer misslichen Lage, findet Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Mit Blick auf die Geldpolitik nähern sich die Erwartungen der Marktteilnehmer und der Währungshüter an.

Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management
Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management© BlueBay Asset Management

Für Aufsehen sorgten die jüngsten Quartalsergebnisse von Nvidia. Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Technologie, die die Welt grundlegend verändern kann. Letztlich könnte ihr Einsatz bestimmte Arbeitsplätze überflüssig machen. "Wir haben aber in der Vergangenheit schon oft gesehen, dass Arbeitnehmer in neuen Berufen eingesetzt werden können – von denen viele vielleicht noch gar nicht existieren", sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.

Kurzfristig habe man das Gefühl, so Dowding weiter, dass der Hype um die Technologie und die Notwendigkeit für Unternehmen, eine KI-Strategie zu entwickeln, in den USA eine Art Investitionsboom auslöse. Während viele Marktbeobachter derzeit eine konjunkturelle Verlangsamung erwarteten, könnte dies dafür sprechen, dass das Wirtschaftswachstum noch Luft nach oben hat.

Sicherlich wollen die Konzernlenker nicht hinter der Masse zurückbleiben
Das KI-Narrativ trägt dazu bei, die boomende Nachfrage nach Unternehmen wie Nvidia anzuheizen. Dennoch berge der Hype die Gefahr, dass sich bei solchen Aktien eine Blase bildet. Das habe man in der Vergangenheit oft erlebt, wenn disruptive Technologien kamen – zum Beispiel während des Dotcom-Booms in den späten 90er-Jahren oder zur Zeit der Verbreitung der Eisenbahnen um das Jahr 1900.

Enttäuschungen müssen selbst bei Nvidida irgendwann kommen
Irgendwann ist es unvermeidlich, dass ein Unternehmen wie Nvidia die überhöhten Schätzungen nicht mehr übertreffen kann. Dann wird es Enttäuschungen geben. Unter diesem Gesichtspunkt könnte man sagen, dass sich die Unternehmensleitung in einer misslichen Lage befindet. Dennoch waren die vermeldeten Gewinne beeindruckend und haben dazu beigetragen, einen ohnehin widerstandsfähigen Aktienmarkt zu stützen.

Risk-On-Mood, aber....
Risikopapiere werden weiterhin von der allgemeinen Überzeugung gestützt, dass die jüngsten Inflationsdaten eine Art Eintagsfliege waren und der disinflationäre Trend im kommenden Monat wieder einsetzen dürfte. Dennoch sieht man bei BlueBay AM nach einem unerwartet starken Anstieg der US-Erzeugerpreise Aufwärtsrisiken bei der Kernrate der Konsumausgaben (Core PCE). Es besteht die Gefahr, dass der rückläufige Inflationstrend in den nächsten Wochen in Frage gestellt werden könnte.

Kongruenz bei den Erwartungen bezüglich der Geldpolitik
Abgesehen davon liegen die Markterwartungen für den weiteren Pfad der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) jetzt nicht mehr allzu weit von den Prognosen der Währungshüter entfernt. Das jüngste Fed-Protokoll bestätigte, dass die Notenbanker es mit Zinssenkungen nicht eilig haben.

Das Hauptaugenmerk von Mark Dowding und seinen Kollegen bei BlueBay wird in der kommenden Woche auf der Kernrate der Konsumausgaben liegen: "Wenn die Daten den Abwärtstrend bei der Inflation in Frage stellen, könnte das die Renditen weiter in die Höhe treiben.“ (kb)

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