Bitcoin steigt mit ETF-Hoffnung erstmals seit 2022 über 35.000 US-Dollar
Der Kurs der wichtigsten Kryptowährung profitierte in den vergangenen Tagen von Indizien dafür, dass die SEC bald ihren Sanktus für die Auflegung von "echten" Bitcoin-ETFs erteilen könnte.
Bitcoin setzte am Dienstag seine Rally fort und erreichte den höchsten Stand seit Mai letzten Jahres. Die laut Bloomberg News größte "Digitalmünze" profitierte von der Erwartung, dass in den USA bald börsengehandelte Bitcoin-Spot-Fonds (ETFs) an den Start gehen und für Nachfrage sorgen könnten.
Das Krypto-Asset stiegt um bis zu zwölf Prozent auf über 35.000 Dollar und handelte zuletzt bei 34.441 Dollar. Bitcoin hat damit im laufenden Jahr um 108 Prozent zugelegt, nachdem es 2022 stark eingebrochen war.
Die mögliche Zulassung der ersten US-Bitcoin-ETFs in den kommenden Wochen schürt die spekulative Begeisterung für den Token. Unter anderem wollen die Branchengrößen BlackRock und Fidelity Investments solche Produkte anbieten, was die Akzeptanz des Kryptoassets in der breiten Öffentlichkeit steigern könnte.
Unterstützt wurde die Erwartung durch die Umsetzung eines Gerichtsurteils aus dem August, das den Plan des Fondsmanagers Grayscale Investments, einen Bitcoin-Spot-ETF aufzusetzen, gegen die Einwände der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC unterstützte.
Die SEC hat sich bisher dagegen gewehrt, ETFs zuzulassen, die direkt in Bitcoin investieren, weil sie das Risiko für Betrug und Manipulation auf dem zugrunde liegenden Markt für zu hoch erachtet. Das Gerichtsurteil und die Flut von Anträgen von Fonds-Schwergewichten zur Gründung von Spot-Fonds nähren Spekulationen genährt, dass die Behörde einlenken wird.
ETF-Ticker bereits vorhanden
Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, wies auf der Plattform X darauf hin, dass bereits der Ticker IBTC für den iShares Bitcoin Trust bei der zuständigen US-Clearingstelle DTCC aufgeführt wird. iShares ist die ETF-Marke von BlackRock, dem größten Fondsmanager der Welt.
“Das bedeutet nicht, dass es technisch genehmigt ist”, sagte Balchunas in einem Interview. “Aber damit sind so ziemlich alle Kriterien erfüllt, die man vor der Auflegung eines ETF erfüllen muss. Wenn wir sehen, dass ein Ticker hinzugefügt wird, sind diese Dinge in der Regel kurz vor dem Start.”
Anfang vergangener Woche stieg Bitcoin bereits einmal wegen ETF-Gerüchten um zehn Prozent an, gab diese Gewinne jedoch großteils wieder ab, als sich die Meldungen als falsch herausstellten.
Die SEC hat bereits ETFs zugelassen, die Bitcoin- und Ether-Futures halten. Aber die Behörde hat nach dem letztjährigen Marktcrash und Pleiten wie dem Konkurs der Kryptobörse FTX, deren Mitbegründer Sam Bankman-Fried wegen Betrugs vor Gericht steht, die Zügel wieder angezogen.
Bitcoin bleibt weiter deutlich unter dem Höchststand von fast 69.000 Dollar aus der Pandemie-Ära. Die Korrelation des Tokens mit Aktien, Anleihen und Gold hat in letzter Zeit nachgelassen, was die Frage aufwirft, ob Mainstream-Investoren sich zurückgezogen haben. (aa)
Steigende Kurse im frühen Dienstagshandel
