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Besseres IPS: Moody’s könnte Landesbanken heraufstufen

Die internationale Ratingagentur könnte die Bonität der deutschen Landesbanken besser einschätzen. Das liegt unter anderem an den Fortschritten des Institutssicherungssystems IPS.

© Minerva Studio / stock.adobe.com

Moody’s Investors Service prüft die Ratings von Helaba, NordLB, LBBW, BayernLB, SaarLB und DekaBank in Hinblick auf eine Heraufstufung. Grund ist der eingeleitete Umbau des Institutssicherungssystems (IPS) der Sparkassen und der Aufbau neuer Rettungsreserven, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Mehrere Stellschrauben
“Zu den wichtigsten Verbesserungen des Unterstützungssystems gehören ein stärker regelbasierter Ansatz für die Entscheidungsfindung - einschließlich enger Fristen, die eine rechtzeitige Durchführung von Unterstützungsmaßnahmen gewährleisten - sowie eine Stärkung der Befugnisse des zentralen Leitungsgremiums des IPS”, schrieb Moody’s.

Die Ratingagentur verwies explizit darauf, dass die Stützungsmaßnahmen nun einen “Zugang zu umfangreicheren und leicht verfügbaren Mitteln beinhalten, die ab 2025 mit einer spezifischen Reserve für IPS-Unterstützungsfälle angesammelt werden”.

Die Sparkasse-Finanzgruppe ist Moody’s zufolge mit den Anfang dieses Jahres aktualisierte Statuten für ihr IPS dem regulatorischen Druck gefolgt, die Komplexität des Systems zu reduzieren, die Zuverlässigkeit zu verbessern und die Höhe der direkt verfügbaren Mitteln zu erhöhen.

In einer Krise muss rasch agiert werden
Das bestehende Sicherungssystem der Sparkassen ist komplex und besteht aus 13 verschiedenen Einrichtungen. Sie schützen in einer Doppelfunktion nicht nur die Einlagen von Kunden, sondern sollen auch angeschlagene Institute vor der Pleite bewahren. Da viele Gremien involviert sind, ziehen sich Entscheidungen oft in die Länge. Bei der Rettung der NordLB in 2019 war es zu einer langen Hängepartie gekommen, weil es keine genau festgelegten Abläufe gab.

Auf den Aufbau eines neuen milliardenschweren Rettungstopfs für angeschlagene Institute hatte sich die Mitgliederversammlung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands in 2021 verständigt.

“Sollte Moody’s zu dem Schluss kommen, dass die verbesserte Governance und Praxis des IPS sowie die verfügbaren Ressourcen glaubwürdig sind und die Wahrscheinlichkeit einer raschen Unterstützung für die Mitgliedsbanken der S-Finanzgruppe im Bedarfsfall erhöhen, könnte dies zu einer Aufwärtskorrektur führen”, schrieb Moody’s mit Blick auf die Ratings.

Bereits Anfang dieses Monats hatte die Ratingagentur Fitch das Standalone-Rating der NordLB angehoben. Es wurde auf die verbesserte Profitabilität nach der Restrukturierung der Bank verwiesen. (aa)

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