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Besserer Break-up-Index sorgt für Stirnrunzeln bei Renteninvestoren

Nach einem Allzeittief im November steigt der Euro Break-up Index von sentix zum Jahresende um 1,2 Punkte an. Diese eigentlich positive Entwicklung könnte bei Anleihen für höhere Risikoprämien sorgen.

Patrick Hussy, sentix
Patrick Hussy, sentix© sentix

Die Risiken für einen Zerfall der Eurozone werden geringer. Mit einem Wert von 6,4 verabschiedet sich der Euro Break-up Index von sentix aus dem Jahr 2019. Immerhin sei laut sentix die Austrittswahrscheinlichkeit binnen zwölf Monate um 3,5 Punkte gesunken, die Anleger bewerten die Stabilität der Eurozone damit besser als vor einem Jahr. 2019 ist somit zu einem Entspannungsjahr geworden, nennenswerte Ausschläge gab es allenfalls vom Teilindex Italien zu berichten, wie die nachfolgende Grafik zeigt:

„Aber auch dieses Land profitierte zuletzt von einer gespenstischen Ruhe. Mit der Wahl von der Leyens zur neuen EU-Kommissionspräsidentin wurden die Haushaltsdefizite in Italien zur Nebensache erklärt und ein Politikwechsel eingeläutet“, erklärt sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Fiskalische Impulse seien das Gebot der Stunde, und auch die neue EZB-Chefin unterstütze diesen Kurs.

Anleger hätten sich darauf eingestellt, dass Europa noch stärker zusammenrückt und ein Schulterschluss zwischen der EZB-Politik und der Fiskalpolitik erfolgt. Somit würden Budgetdefizite geduldet, was letztlich den internationalen Investor auf den Plan ruft.

„Denn dieser wird einen Risikoaufschlag fordern. Wenn fiskalische Spielräume stärker genutzt werden, bedeutet dies automatisch einen höheren Verschuldungsgrad. Dies dürfte Druck auf die Renditen von Staaten wie Frankreich, Italien, Spanien oder auch Griechenland bedeuten. Der Dreh im Euro Break-up Index sollte daher mehr als ein Fingerzeig darstellen. Im Jahr 2020 könnte bei Staatsanleihen in Euroland ein deutlicher Renditeanstieg drohen“, warnt Hussy abschließend. (aa)

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